Die Neuauflage dieses historischen Werkes aus dem Jahr 1882 bietet Lesern die Möglichkeit, in die Vergangenheit einzutauchen. Der Antigonos Verlag hat sich auf die Wiederveröffentlichung solcher Bücher spezialisiert und sorgt dafür, dass diese wichtigen kulturellen Erben in gutem Zustand erhalten bleiben. Dies ermöglicht eine wertvolle Auseinandersetzung mit der Geschichte und fördert das Bewusstsein für vergangene Zeiten.
Die Geburt des 'grossen Mannes' geschieht in der Armee und im Krieg – so jedenfalls hat es Edmund Burke 1790 in seinen Reflections on the Revolution in France beschrieben. Der 'grosse Mann' macht dann im 19. Jahrhundert in und mit Hilfe von Medien rasant Karriere, gleichzeitig aber gerät er in seinem Herkunftsgebiet zunehmend in eine Krise. Von den Napoleonischen Kriegen bis zum Ersten Weltkrieg wird die Verehrung der Kriegshelden konterkariert durch Darstellungen und Analysen eines dramatischen Abbaus individueller Entscheidungs- und Handlungsmöglichkeiten in der Wirklichkeit der Schlacht und der mit ihr verbundenen Medientechnologien. Dieser Machtverlust wird in der Literatur und den verschiedenen Kriegsdiskursen des 19. Jahrhunderts unabweisbar, und im Ersten Weltkrieg manifestiert sich diese Tendenz in zwei gegenläufigen Momenten: zum einen in der hypertrophen diskursiven Mobilisierung herausragender Individuen, zum andern in einem allgemeinen Bankrott des Helden und der Heldenverehrung, der wiederum produktiv wird für die Etablierung neuer Figuren, Phänomene und Debatten.
Der Tod eines Menschen stellt alle pastoralen Mitarbeiter im Beerdigungsdienst
vor die große Herausforderung, bei den liturgischen Feiern die richtigen - und
für die Trauergemeinde tröstenden - Worte zu finden. Der Autor Karl Wagner hat
Ansprachen und Gebete für verschiedenste Trauerfeiern zusammengestellt.
Zusammen mit einer Einführung in die Trauerpastoral stellt das Werkbuch eine
unvergleichliche Hilfe und wertvolle Ergänzung zum Rituale und liturgischen
Büchern dar.
Der Band vereinigt die Vorträge der im Sommer 2011 an der Universität Zürich durchgeführten Tagung zu Gottfried Keller und Robert Walser. Die gemeinsame poetisch-politische Problematik im Verhältnis der beiden großen Schweizer Dichter ist dabei die Frage nach der Tradition, die sowohl Keller als auch Walser auf verschiedene Weise provoziert hat und mit der ihr Werk bis heute zu provozieren vermag. Tradition als Provokation bestimmt im Modus der Nachträglichkeit überdies das Verhältnis Walsers zu Keller. Die Vorträge beleuchten das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven. Sie fördern überraschende Aspekte und neue Fragestellungen zu den beiden Autoren und ihrem Werk zutage, auch skizzieren sie umfassende Verstehenshorizonte, in denen sich das Werk der beiden literarischen ”Junggesellen“ bewegt. (Quelle: https://buchhandel.de/buch/Tradition-als-Provokation-9783034011280).
Peter Handke und Thomas Bernhard werden häufig in einem Atemzug genannt, um die außerordentliche Qualität der österreichischen Literatur der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts zu bezeichnen. Sie stehen, wie andere Dioskuren auch – man denke nur an Frisch und Dürrenmatt oder Musil und Broch – für ein persönlich oft angespanntes Verhältnis, das zu Lebzeiten durch Zuträger und öffentliche Einmischungen zusätzlichen Verzerrungen und Veränderungen ausgesetzt war beziehungsweise ist. Ohne diese biografische Seite auszublenden versucht Karl Wagner, die prinzipiell antagonistische Konzeption von Kunst und Künstler bei Handke und Bernhard herauszuarbeiten, die beiden Autoren je andere Schreibmöglichkeiten und Wirkungspotenziale eröffnet hat. Der Gegensatz als kreatives Potenzial schließt dann auch nicht aus, dass sich im Werk der beiden streitbaren und umstrittenen Autoren thematische Affinitäten (Staatskritik), verwandte Konstellationen und Figuren finden lassen; ihr spezifisches Verhältnis zur literarischen Tradition (vor allem zu Adalbert Stifter) verdeutlicht, dass damit mehr ins Spiel kommt als persönliche Vorlieben: nämlich eine Facette der 'Ära Bernhard' (Handke).
'Weiter im Blues' lautet eine Szenenanweisung in Peter Handkes Stück Die Fahrt im Einbaum; in seinem Drama 'Zurüstungen für die Unsterblichkeit' von 1997 wird der 'alte Mitternachtsblues' mit der neuen Verfassung einer andalusischen Enklave gleichgesetzt. Früh schon hat Peter Handke den 'Text des rhythm-and-blues' gemocht und immer wieder neu buchstabiert: Im weitesten Sinn entspricht Handkes Blues einer Lebensform, wie er sie in Anlehnung an Wittgenstein auch in der 'Kunst des Fragens' entworfen sieht. Schreiben und Lesen als eine Lebensform könnte als existenzielles Kürzel für sein umfangreiches, vielgestaltiges Werk gesetzt werden. Die Studien und Texte des vorliegenden Bandes erkunden diesen Werk-Kontinent – von den 'Hornissen' bis zur 'Morawischen Nacht' – auf vielen Spuren, auf Saumpfaden und von den Rändern her, mit einem Blick für sich ändernde Konstellationen, neue Traditionsbildungen und in Abweichung von den eingespielten Ritualen der Handke-Kritik. Karl Wagner, der an der Universität Zürich Germanistik lehrt, hat seit den 1970er Jahren das Werk Handkes schreibend begleitet und kommentiert. Nun liegen seine Aufsätze, Essays und Rezensionen zu Peter Handke erstmals gesammelt vor. Der Band enthält darüber hinaus auch unpublizierte Studien und ein erstmals veröffentlichtes Gespräch über seine Handke-Lektüren, das Karl Wagner mit Klaus Nüchtern, Feuilletonchef der Wiener Stadtzeitung 'Falter', geführt hat.