Jene Gegend im Norden Afrikas, die für Weidetiere nicht taugt, unfruchtbares Land ist und die ein muslimisches Sprichwort als "Allahs Garten" bezeichnet , nennen arabische Nomadenstämme nach der Farbe des Sandes "esssahra", die große Wüste, die ein Drittel des Kontinents bedeckt. Einer jener Abenteurer, die sich im 19. Jahrhundert aufmachten, die Sahara zu erkunden, nach den geheimnisvollen Quellen des Nils zu suchen oder Timbuktu, jenen sagenumwobenen Ort im Wüstensand zu entdecken, war Gerhard Rohlfs (1831-1896).§Rohlfs, in der Nähe Bremens geboren, liebte das Abenteuer zuerst floh er aus seinem Elternhaus in die Fremdenlegion, geriet nach Algerien und später nach Marokko als Leibarzt des Sultans und seiner Armee. Doch das Abenteuer seines Lebens fand er auch hier nicht. Also brach er auf, die Wüste zu erkunden, und aus dem Abenteurer wurde der Entdecker der großen Wüste, einer der letzten klassischen Afrikaforscher, deren Obsession vom deutschen Kaiserreich ebenso gefördert wie benutzt wurde.§Rainer K. Langner verknüpft die aufregende Lebensgeschichte dieses Mannes mit der "Biographie" der Sahara und verbindet auf faszinierende Weise Natur und Kulturgeschichte Afrikas, gespiegelt am Kampf eines Mannes gegen sich selbst.§
Rainer K. Bücher




Kopernikus in der verbotenen Stadt
- 311 Seiten
- 11 Lesestunden
Ein Schüler Galileis war er gewesen, gemeinsam hatten sie den Himmel durchmustert. Und jetzt, 1629, berechnet Johannes Schreck, der eigentlich in China missionieren sollte, exakt eine Sonnenfinsternis und wird daraufhin vom Kaiser von China beauftragt, den chinesischen Kalender zu reformieren. Elf Monate später ist er tot. Musste er sterben, weil er Ideen ausplauderte, die in Rom von der Inquisition verfolgt wurden? Schreck hatte den Jesuitenorden gleichsam als Exil gewählt, um den Scheiterhaufen Europas zu entkommen. Nun war er in China, im Gepäck hatte er Galileis Fernrohr und ein neues Weltverständnis, das kopernikanische Weltbild. Farbig, anschaulich und kenntnisreich schildert Rainer-K. Langner eine friedliche Kollision von westlicher und östlicher Kultur. Und er erzählt ein faszinierendes Kapitel abendländischer Wissenschaftsgeschichte am Beginn des 17. Jahrhunderts.
Duell im ewigen Eis
- 209 Seiten
- 8 Lesestunden
Am 14. Dezember 1911 steht der Norweger Roald Amundsen mit vier Männern und achtzehn Schlittenhunden am Südpol. 'Ich will lieber aufrichtig sein', notiert er in sein Tagebuch, 'und geradeheraus erklären, dass wohl noch nie ein Mensch in so völligem Gegensatz zu dem Ziel seines Lebens stand wie ich bei dieser Gelegenheit.' Das Ziel seines Lebens, den Nordpol, hatte zwei Jahre zuvor bereits ein anderer erreicht, Robert Peary. Amundsen dagegen eroberte das Lebensziel eines anderen, der zu diesem Zeitpunkt noch 64o Kilometer hinter den Norwegern um den Ausstieg aus dem Beardmore-Gletscher kämpft. Vier Wochen später, während die Norweger ihr Basislager auf dem Ross-Schelfeis bereits abbrechen, steht Robert Falcon Scott mit der britischen Polmannschaft am Ziel und pflanzt neben die norwegische Flagge die des britischen Empires. 'Wir haben dem Ziel unseres Ehrgeizes mit schmerzlichen Gefühlen den Rücken gewandt, haben 8oo Meilen anstrengenden Schlittenziehens vor uns - und müssen uns von den meisten Tagträumen trennen. 19. Januar 1912. Scott.'