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Bookbot

Ralph Hammerthaler

    2. Dezember 1965
    Hier lang
    Aber das ist ein anderes Kapitel
    Kosovos Töchter
    Alles bestens
    Kurzer Roman über Hooligan Til
    Die fünfte Nacht
    • 2024

      Hier lang

      Unverlangte Poetikvorlesung

      Ein Mann verliert sein Bewusstsein, ohne dass sein Körper dadurch beeinträchtigt wird. Der Körper trägt ihn durch die Stadt und über die Stadt hinaus. Als der Mann nach vier Stunden wieder zu sich kommt, sieht er seinen Körper immer noch gehen. Was macht einer mit dieser Erfahrung? Er schreibt seinen ersten Roman. Kurzweilig, ironisch und selbstironisch führt dieses Buch ins Gestrüpp der Recherchen. In Bogotá trifft der Autor auf einen Ex-Guerillero, der zu achtzig Prozent im Untergrund lebt. Leider ist ein Brief abgefangen worden, der ihn vor dem Treffen hätte warnen sollen. Für eine Oper über den NS-Kriegsverbrecher Alois Brunner lernt er Serge und Beate Klarsfeld kennen. In Kosovo fragt ihn während einer Fußball-Europameisterschaft Albin Kurti, der heutige Ministerpräsident, per E-Mail: »Who will win the game tonight???« Noch dazu erfahren wir, wie leicht es ist, symbolischen Widerstand auszuhebeln – durch aufgenötigtes Händeschütteln. Die Hand fühlt sich, wie Hammerthaler bezeugt, warm und fleischig an. Es ist die Hand des chinesischen Präsidenten Xi Jinping. In Hier lang erzählt Ralph Hammerthaler von Geschichten hinter den Geschichten, wie er sie in Romanen, Stücken und Opern umgesetzt hat. In vier eingebildeten Vorträgen folgt die Unverlangte Poetikvorlesung der Spur eines literarischen Lebens. Gleichzeitig lässt sie erkennen, warum Hammerthaler schreibt, wie er schreibt.

      Hier lang
    • 2022

      Der Alltag von Til, Ende dreißig, wird von einem magischen Viereck bestimmt: Da ist sein Job in der mittleren Führungsebene eines Logistikzentrums, den er verantwortungsbewusst wahrnimmt, da ist die Diskothek, an deren Tür er entscheidet, wer Zutritt hat und wer draußen bleibt, da ist seine Freundin Silja, mit der er eine liebevolle Beziehung führt, und da ist vor allem der Fußball, den er früher aktiv betrieb und dem er noch immer verbunden ist, nicht nur als Jugendtrainer, sondern auch als Mittelpunkt einer Hooliganclique. Seine Mannschaft: der Meidericher Spielverein 02 Duisburg. Vor allem wenn der MSV gegen Schalke oder Köln antritt, steht Randale auf dem Programm. Dann verabreden sich Til und seine Leute mit den gegnerischen Hools zum Kampf, bei dem sie brutal aufeinander losgehen und sich zugleich ein Katz- und Mausspiel mit der Polizei liefern.Til ist ein Machertyp, breitschultrig, muskulös, präsent – einer, der gleichermaßen von Frauen wie von Männern bewundert wird. Doch er ist nicht unverwundbar, wie sich nach einem verhängnisvollen Kneipenabend zeigen wird …Nach seinem Ruhrgebietsroman Die fünfte Nacht kehrt Ralph Hammerthaler nach Duisburg zurück, wo er wieder in das Alltagsleben kantiger Typen eintaucht. Gewalt von Hooligans beschönigt er nicht, doch verdammt er ihren Lebensstil auch nicht in Bausch und Bogen. So erscheint Til nicht als bloß brutaler Schläger, sondern hat auch sympathische Züge.

      Kurzer Roman über Hooligan Til
    • 2021

      Paul ist Straßenbahnfahrer in Duisburg. Als er sich auf ein Abenteuer mit der sehr viel jüngeren Séverine einlässt, zerbricht seine Ehe. Zwei Obsessionen befallen ihn immer wieder: Die eine kreist um eine nervöse Spannung, die für ihn in der Luft liegt, fast greifbar unter den Fahrgästen, die andere um Einstürze im durch den Bergbau unterhöhlten Revier, Tagesbrüche genannt – ein Wort, das ihm Furcht einflößt. In Gedanken sieht er die Gegend langsam, aber sicher versinken.Paul lernt die ungleichen Brüder Yann und Wolle kennen. Während Yann bei der Antifa aktiv ist und in einem Blog islamistische Strömungen anprangert, gilt Wolle als berüchtigter rechter Hooligan. Yann hat zwei beste Freunde, den Kurden Baran und den schwarzen Softwareentwickler Kymani, der fast irre wird bei der Frage, woher er komme, aber geduldig antwortet: aus Oberhausen. Vor einer Kneipe wird Wolle niedergestochen, worauf Yann ihn vorübergehend bei sich aufnimmt. Und dann stürzt eine rassistisch motivierte Amokfahrt alle in großes Entsetzen …Eindringlich schildert Ralph Hammerthaler unterschiedliche soziale Milieus und eine ganze Reihe von Figuren, die das Wort von der Migrationsgesellschaft, die das Revier seit Langem prägt, mit Leben erfüllen. Und er zeigt Risse auf, die sich für seine Protagonisten unmerklich auftun.

      Die fünfte Nacht
    • 2020
    • 2018

      Im sibirischen Omsk klagt die Künstlerin Oksana dem Dostojewski-Denkmal ihr Leid, bis es antwortet. Der Schriftsteller Gregor begeht bei einer Preisverleihung im Münchner Literaturhaus Mikrofonraub, um seine Gedichte vorzutragen. Beim Besuch eines Berliner Casinos verfällt der Komponist Sirius der Automatenmusik. Und alle stehen auf einer Dachterrasse in Granada, denn nicht viel lässt sich gedankenlos so lange anstarren wie die Alhambra. Ralph Hammerthalers Komplizen sind auf der ständigen Suche nach der künstlerischen Form, Erkenntnis, Anerkennung, Rausch und Liebe. Obsessiv überzeugt von der Notwendigkeit ihres Schaffens stehen sie am Rand der Gesellschaft und vermessen die Grenzen dieser ständig neu. Mit viel Humor und erzählerischem Geschick bringt uns Hammerthaler die Welt der Kunst nahe.

      Unter Komplizen
    • 2016

      Die Englischlehrerin Frau Simonis hat ein Verhältnis mit dem Erzähler in diesem Roman. Es begann, als er noch ihr Schüler war. Weist sie ihn ab, streift er allein durch die Kleinstadt nahe Berlin, in der sie nun arbeitet. So trifft er auf Til, den Nazi, und auf Arben aus dem Kosovo, auf die Schwestern Lore und Mirka und auch auf Anna, die Außenseiterin. Bald drehen sie Pornos im unbewohnten Haus von Tils Großmutter, schließlich stößt Gerhard zu ihnen, denn sie brauchen einen älteren Mann, um ihre Ware besser vermarkten zu können. Und ihre Filmchen verkaufen sich mit wachsendem Erfolg – daher wagen sie sich an immer drastischere Szenen heran … Ralph Hammerthaler beschreibt in »Kurzer Roman über ein Verbrechen« sehr eindringlich, wie Jugendliche in strukturschwachen Regionen ohne Jugendzentren und mangels Zukunftsaussichten immer weiter auf Abwege geraten, obwohl sie eigentlich etwas ganz anderes wollen.

      Kurzer Roman über ein Verbrechen
    • 2016

      In diesem Buch steckt das Potenzial eines Klassikers. Denn es schildert am Beispiel des künstlerischen Lebens von Alexeij Sagerer, was mit unmittelbarem Theater gemeint ist. „Das Urgestein der Münchner Theatersubversion“ (FAZ) setzt seit fast fünf Jahrzehnten Maßstäbe für alternative Kompositionen jenseits der Repräsentation vorgegebener Rollen. Durch frühe Bühnen-Comics, durch „Küssende Fernseher“ auf der documenta in Kassel und das groß angelegte „Nibelungen & Deutschland Projekt“ in München ist Sagerers proT weithin bekannt geworden. Die Farben seines Theaters „rod plau krün“ wurden als Postkarte 220.000-mal verkauft. In jüngster Zeit entwickelte er die Vision eines Theaters, das um die Handlung als solche kreist: „Reine Pornografie“, „Reines Trinken“ oder „Weisses Fleisch“. „In gewisser Weise kann man unmittelbares Theater und domestiziertes Theater mit der Wildsau und dem Hausschwein vergleichen“, sagt Sagerer. „Wo das eine sein Sausein austrägt, trägt das andere Schnitzel.“ Alexeij Sagerer, 1944 in Plattling in Niederbayern geboren, ist Theatermacher für ein Theater vor dem Theater, das weder durch Material noch als Medium zu definieren ist. Die Mutter aller Künste. 1969 gründet er in München das proT, das er seither leitet. Er bezeichnet sein Theater als Comic, Prozessionstheater, Endlostheater oder Unmittelbares Theater. Dieses Theater kennt keine Grenzen zu Bildender Kunst, Musik und Film.

      Alexeij Sagerer. Liebe mich - wiederhole mich
    • 2016

      Der Bolschewist

      Michael Tschesno-Hell und seine DEFA-Filme

      • 176 Seiten
      • 7 Lesestunden

      Mit Filmen über Ernst Thälmann und Karl Liebknecht, für die er die Drehbücher schrieb, wurde Michael Tschesno-Hell in der DDR bekannt. Noch dazu hatte er den Verlag Volk und Welt gegründet und trat als teils gefürchteter Kulturfunktionär auf. Sein Leben und Werk enthalten ein anregendes Stück Zeitgeschichte. Überzeugter Kommunist, schloss er sich in jungen Jahren der KPD an. Er emigrierte nach Paris, in die Schweiz, wo er mit Hans Mayer und Stephan Hermlin die Flüchtlingszeitschrift „Über die Grenzen“ herausgab. Ideologisch war er außerstande, die einstmals erlangten Begriffe seiner Weltwahrnehmung neuen Realitäten anzupassen. Die Treue zur Partei, erst zur KPD, dann zur SED, stellte er über alles, was ihn künstlerisch behinderte. Leichtfertig werden seine Filme heute als pure Propaganda abgehakt, doch sie sind, genau betrachtet, politische Romanzen. Mit DER HAUPTMANN VON KÖLN in der Regie von Slatan Dudow gelang ihm außerdem eine bitterböse Satire auf militaristische Tendenzen in der jungen Bundesrepublik.

      Der Bolschewist
    • 2010