Paul Kaegbein gehört zu den herausragenden deutschen Bibliothekaren des 20. Jahrhunderts; in Praxis und Theorie hat Paul Kaegbein Maßstäbe gesetzt, die ihre Gültigkeit auch unter den veränderten Bedingungen im Zeitalter der digitalen und der virtuellen Bibliothek nicht verloren haben. Dieser Bibliothekar, dessen Wirkungsstätten in Berlin und in Köln lagen, ist zu seinem 65. Geburtstag im Jahre 1990 in Köln durch einen Festakt der Universität und eine umfangreiche Festschrift geehrt worden, zu seinem Goldenen Doktorjubiläum im Jahre 1998 durch eine akademische Feierstunde an der Humboldt-Universität zu Berlin. Mit dem vorliegenden Heft, das eine Feierstunde in Köln zu Paul Kaegbeins 80. Geburtstag in Wort und Bild dokumentiert, wird das jahrzehntelange berufliche Wirken des Jubilars durch persönliche Erinnerungen einiger Weggefährten gewürdigt; ein kurzer Abschnitt erinnert an die Feier der goldenen Promotion in Berlin. Die Redner der Kölner Feierstunde trugen persönliche Erinnerungen vor, welche für die Arbeit des Bibliothekars Paul Kaegbein typisch sind, die Persönlichkeit des Jubilars kennzeichnen und gleichzeitig einen Beitrag zur bibliothekarischen Zeitgeschichte leisten.
Engelbert Plassmann Bücher






Bibliotheken und Informationsgesellschaft in Deutschland
- 333 Seiten
- 12 Lesestunden
Gesellschaftliche Kommunikation stützt sich seit beinahe 3000 Jahren auf Bibliotheken und ihre Vorformen. Informationen, die unverfälscht zur Verfügung stehen sollen, werden seit der Erfindung und Verbreitung der Schrift auf den verschiedenen Trägermedien gespeichert und in Bibliotheken gesammelt, aufbewahrt, geordnet, bereitgestellt und vermittelt. In der jüngsten Zeit hat die Popularisierung der digitalen Medien die Informationskultur zu verändern begonnen: Bei vielen ist der Irrglaube entstanden, mit dem Internet stehe ein Medium zur Verfügung, das den Zugang zu allen Informationen von jedem Ort aus eröffne; so werden Bibliotheken mitunter als Fossilien der Gutenberg-Ära angesehen. Mit diesem Band wollen die Autoren belegen, dass professionelles Informationsmanagement in der Informationsgesellschaft wichtiger ist denn je. Darüber hinaus wollen sie unter Beweis stellen, dass Bibliotheken und bibliothekarische Techniken sich hervorragend dafür eignen - vorausgesetzt allerdings, die nötigen Innovationen und Kooperationen werden zügig eingeleitet und konsequent praktiziert.
Büchervernichtung - Bücherverschiebung - neuer Aufbruch
- 55 Seiten
- 2 Lesestunden
Die Auflösung der autonomen geistlichen Körperschaften des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation nach dem Reichsdeputationshauptschluss vom Jahre 1803 gehört zu denjenigen Vorgängen unserer Geschichte, die sich dem historischen Bewusstsein tief und dauerhaft eingeprägt haben. Der Zusammenbruch einer Ordnung, die Deutschland neun Jahrhunderte hindurch geprägt hat, hatte weit reichende Folgen für die damals lebenden Menschen wie für die gesamte Entwicklung in Politik und Ökonomie, in Religion, Kunst und Wissenschaft. So ist denn auch des berühmten Beschlusses zum 200. Jahrestag in vielfältiger Weise gedacht worden. Die Vernichtung und die Verschiebung großer, z. T. wertvoller Bestände aus den damals beschlagnahmten Klosterbibliotheken ist ein herausragender Einzelaspekt des komplexen, mit dem Begriff „Säkularisation“ bezeichneten Vorgangs. Dieser hat sich auf die Bibliotheksgeschichte und mit ihr auf die Wissenschaftsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts nachhaltig ausgewirkt; nach den Verlusten und Dislozierungen brachte er auch die Chance zu neuem Aufbruch. Der hier veröffentlichte Vortrag resümiert das Gedenken im Jahre 2003 und regt zur Auswertung der reichhaltigen Forschungsergebnisse an, die speziell im Zusammenhang mit den Säkularisationsausstellungen publiziert worden sind. Die im Anhang gebotene Übersicht über das Berliner Bibliothekswissenschaftliche Kolloquium seit dem Jahre 2000 zeigt den Zusammenhang auf, in dem der Vortrag gehalten wurde und belegt den Facettenreichtum der Bibliothekswissenschaft, wie sie im Berliner Institut verstanden wird und auch in Zukunft verstanden werden sollte.
Aus dem Inhalt: L. Harig: Nirgendwo ist Babylon Ausbildung und Berufspraxis in Europa: R. Hüper: Diplombibliothekare/-innen in Europa - R. Bouche: Die Ausbildung der Bibliothekare und Dokumentare in Frankreich - J. Hutchins: Der Fachreferent in Großbritannien - H. Buck: Bibliothekarische und dokumentarische Ausbildung für den EG-Binnenmarkt? Erwerbung: R. Griebel: Überlegungen zu Aufgaben des Erwerbungsbibliothekars in den 90er Jahren Der Online-Benutzerkatalog: A. C. Klugkist: Der PICA-Online-Katalog der UB Groningen - M. Bronner: ETHICS. Der OPAC der ETH-Bibliothek - A. Schulte-Geers: Der OPAC der UB Düsseldorf - B. Gattung: Der OPAC der UB Düsseldorf - Benutzungsperspektive - W. Kowalk und D. Herrmann: Der OPAC der UB Saarbrücken - R. Poll: MOSeS, das münsterische Online-Selbstbedienungssystem - W. Lierz: PUBLIKAT- Online-Zentralkatalog der GMD-Bibliotheken Sacherschließung: W. Laux: Bibliothekarische und dokumentarische Sacherschließung auf gemeinsamem Weg in die Zukunft? - Aus dokumentarischer Sicht - H. Jüngling: Bibliothekarische und dokumentarische Sacherschließung auf gemeinsamem Weg in die Zukunft? - Aus bibliothekarischer Sicht - W. Stephan: Die Schlagwortnormdatei Europäisches Forum: A. Plathe: UNESCO und internationale Bibliotheksarbeit - I. Sprengelmeier-Schnok: Kurze Informationswege nach Europa: Dokumentationszentren, Beratungsstellen, Datenbanken, Informationsdienste - R. Eck: Internationale Katalogkooperation am Beispiel der Niedersächsischen StuUB Göttingen - B. Rüdiger: Die UB Leipzig Datenbanksysteme für Institutsbibliotheken: M. Münnich: Heidelberg. PC-Einsatz zwischen dem Gesamtkatalog HEIDI und dem regionalen Verbund - K. Teige: Tübingen. PC-Datenbanken und lokales System
Die Leipziger Festschrift knüpft an die Gründung der ersten ortsgebundenen bibliothekarischen Ausbildungsstätte in Deutschland vor 80 Jahren an. Mehrere Professoren dieses Fachbereichs und eine Reihe weiterer Bibliothekare, die der Ausbildung verbunden sind, haben in historischen und aktuellen Beiträgen die Entwicklung und heutige Bedeutung der Leipziger Ausbildungsstätte gewürdigt. Beiträge von D. Kummer und R. Stridde beschäftigen sich mit der Gründung vor 80 Jahren, ein Quellennachweis von O. Heim und eine Auswahlbibliographie von T. Seela sowie eine Chronik von K. Richter dokumentieren die weitere Geschichte; Beiträge von H. Boden, H. Hofmann und E. Trettner greifen einzelne Perioden oder Themen aus der 80jährigen Geschichte auf; Beiträge von R. Jung und P. Vodosek erinnern an den Anteil, den die Leipziger Einrichtung an der Gründung der Bibliotheksschulen in Köln (1928) und Stuttgart (1942) hatte. Ein Beitrag von H. Jüngling und W. Umstätter beleuchtet den heutigen Stand der Kölner Ausbildung in der Datenverarbeitung; ein Beitrag von A. Nikolaizig wirft ein Schlaglicht auf die inhaltliche Modernisierung des Leipziger Studiums in der Zeit seiner gegenwärtigen Neugestaltung (Bibliotheksmarketing). Beiträge von C. Uhlig und R. Riese zeigen Vergangenheit und Gegenwart des buchhändlerischen Studiums in Leipzig, das heute mit dem bibliothekarischen Studium unter dem Dach des Fachbereichs Buch und Museum vereint ist; ein Beitrag von F.-D. Jacob tut dies für das ebenfalls dort angesiedelte museologische Studium. Der Band wird eingeleitet durch den Festvortrag, den G. Rost (Deutsche Bücherei) bei der Feierstunde zum 80. Jubiläum am 13. Oktober 1994 in Leipzig gehalten hat, mit dem Titel „Der Bibliothekar auf der Suche nach seiner Identität“.