1929 gründete Georges Bataille die Zeitschrift 'Documents', die ein Experimentierfeld für künstlerische und wissenschaftliche Avantgarde war. Das "Kritische Wörterbuch" darin umfasst vielfältige Lemmata und betont, dass ein Wörterbuch den Fokus auf die Verrichtung der Wörter legen sollte, nicht nur auf ihren Sinn.
Rainer Maria Kiesow Reihenfolge der Bücher






- 2005
- 2005
EGB - emotionales Gesetzbuch
- 319 Seiten
- 12 Lesestunden
Das Emotionale Gesetzbuch stellt einen Dekalog der Emotionen auf. Manche Gefühle sind richtig und groß (etwa die Liebe), andere wiederum gelten als falsch, niedrig oder klein (etwa Ärger und Peinlichkeit). Auf manche Gefühle meint man ein Recht zu haben (Eifersucht), andere wie Rache darf man nicht (mehr) ausleben. Das EGB präsentiert sich als kontroverser und vielschichtiger Korpus von Kodifikation und Kommentaren. Die zehn Emotionen des Dekalogs werden zunächst in je einen normativen Satz gefasst, um sodann aus verschiedensten Fachgebieten, u. a. der Medizin, den Neurowissenschaften, den Rechtswissenschaften, der Psychologie, den Literaturwissenschaften, der Philosophie und den Geschichtwissenschaften, kommentiert zu werden – sei es affirmativ, kritisch oder informativ. Die Form eines Kommentars zu einem normativen Text bietet sich an, weil gerade dort der Streit der Meinungen und verschiedenen Sichtweisen angefacht wird. Hierin will das EGB mit seiner Relationierung von Norm und Gefühl stilbildend wirken. Sein Blick richtet sich nicht, wie so häufig bei interdisziplinären Anstrengungen, in die Einzeldisziplinen hinein, sondern wird aus diesen heraus auf einen gemeinsamen Gegenstand geworfen.
- 2004
Das Alphabet des Rechts
- 320 Seiten
- 12 Lesestunden
Die alphabetische Organisation des Buchs gibt manche Gelegenheit zu unerwarteten Abschweifungen und Einlassungen. Doch jede dieser Digressionen, aus denen sich dieses „Alphabet“ zusammensetzt, bietet eine Fülle von Funden, Einsichten, Querverbindungen und nicht zuletzt von Quellen der Rechtsgeschichte.
- 2004
Aus dem Leben und aus seinen Disziplinen wispert es: Das Irrsal hilft. Wie lange noch können wir unsere Ohren verstopfen, uns festbinden lassen und so tun, als ob ein Wissen ohne Abweichungen möglich wäre? Vor allem Michel Foucault hat daran erinnert: „Letztlich ist das Leben das, was zum Irr-tum fähig ist.“ Für Foucault war dies die Quintessenz aus den Studien zur Geschichte der Lebenswissenschaften, die Georges Canguilhem zu verdanken sind. Der Irrtum, das Irren, ist Canguilhem zufolge längst nicht nur ein kognitives Problem. Spätestens seitdem die Grundbegriffe von Biochemie und Genetik der Informationstheorie entliehen werden, handelt es sich um einen Sachver-halt, der tief in die Körper eingeschrieben ist, der ihre Bewegungen ermög-licht, aber auch begrenzt. Der Horizont des Bandes wird gebildet durch eine Kunst des Denkens, „die sich nicht mehr an einer auf Gewissheit und Erkenntnis bezogenen Wahrheit ausrichtet, sondern sich auf eine Beziehung zu einem in die Irre gehenden Sein einlässt“ (Agamben). Zwischenhalte auf dem Weg dahin sind Irrsalslektü-ren von Hölderlin, Kleist, Lacan und Luhmann, von Godard und Fritz Lang. Ein Projekt der Jungen Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
- 2000
Auf der Suche nach der verlorenen Wahrheit
Zum Grundlagenstreit in der Geschichtswissenschaft
- 171 Seiten
- 6 Lesestunden
Strukturgeschichte versus Kulturgeschichte, Fakten und Fiktionen: um diese Pole hat sich eine Debatte entzündet, welche die Grundlagen historischer Erkenntnis erneut ins Wanken gebracht hat. Exponierte Vertreter der Zunft nehmen Stellung zu den Fragen: Befindet sich das Forschungsparadigma der Geschichtswissenschaften wieder einmal in einer Krise, und wie ließe sie sich überwinden? Mit Beiträgen von Lorraine Daston, Egon Flaig, Anthony Grafton, Rebekka Habermas, Heinz Dieter Kittsteiner, Otto Gerhard Oexle, Wolfgang Sonne, Hans-Ulrich Wehler, Michael Werner und Hayden White.