Peter Böttcher Bücher






Frank Binder ist seit achtzehn Jahren trocken. Als er damals eine Therapie der Entwöhnung in einer Suchtklinik beendete, stand er auf ebenso unsicheren Füßen wie andere seiner Schicksalsgefährten. Alkoholfrei leben, geht das überhaupt? Kann man mit Saft zu Silvester anstoßen? Es gab Momente, in denen diese Vorstellung als Fiktion und Hirngespinst erschien. Zumal sich trockene Trinker in einer Gesellschaft durchzusetzen haben, die fast jedem Umgang mit Alkohol das Wort redet, das Trinken großzügig toleriert, Alkoholiker aber ausgrenzt oder gar verachtet. Ist es ein spektakuläres Ereignis oder etwa ein Skandal, wenn der Chef einer Suchtklinik selber süchtig ist? Kann man einem trockenen Trinker eine Fluglizenz erteilen und ihn mit einer Cessna allein in die Lüfte aufsteigen lassen? Den einen erscheint das unfassbar, für andere ist das normal, weil Abhängige normale Menschen bleiben. Bei Binder wie bei anderen Betroffenen blieb die stille Hoffnung, dass Suchtforscher eine Wunderpille gegen die Versuchung Alkohol oder als Bremse für maßvolles Trinken erfinden mögen. Irrtum. Würmer, Fruchtfliegen und Mäuse sind für die Forschung bevorzugte Versuchsobjekte. Bisher sind keine epochalen Ergebnisse zu verzeichnen. Menschen sind halt keine Würmer. Also bleibt die Verantwortung kompetenten Therapeuten bei der Behandlung der Sucht überlassen. Das Buch soll alles andere als ein Ratgeber sein. Es soll Verständnis für diese andere Krankheit fördern. Es soll Abhängige zum Nachdenken anregen und Mut machen. In den authentischen Geschichten finden sich zumindest Markierungen, eigene Pfade in die Abstinenz zu finden.
Frank Binder liegt in der 'Klapperbox' eines Krankenhauses. In diesem, von Patienten so getauften Zimmer wird dem Körper der Süchtigen der Alkohol entzogen. Das sind in der Regel qualvolle Tage. Jahrelang hat sich Binder, Hauptfigur in 'Trockenzeit', vehement dagegen gewehrt, abhängig geworden zu sein. Aber woran erkennt man den Trinker? Dem fatalen Trugschluss, es sei der Herumlungernde am Bahnhof, der Besinnungslose auf dem Oktoberfest oder der Gröhlende am Ballermann, unterliegt nicht nur Binder. Der Autor versucht, dieser Frage auf den Grund zu gehen. Feinsinnige Beobachtung und ironische Untertöne in seinen Geschichten beantworten sie wohl einprägsamer als ein klinisches Lehrbuch. Der Leser mag erschrecken und heftig widersprechen, wenn Peter Böttcher aus eigenem Erleben Fachleuten zustimmt: Wir leben in einer ohnehin gestörten Trinkkultur. In einer Gesellschaft, die nur so strotzt von unsinnigen Normen, wie man sich zu verhalten hat, gibt es keine klaren Regeln im Umgang mit Alkohol. Das ist das Wertvolle an der Lektüre: Sie provoziert und unterhält. Sie regt an zum Nachdenken über ein Thema, welches gern gemieden wird.
Oberflächenbehandlung von Holz und Holzwerkstoffen
- 142 Seiten
- 5 Lesestunden
Eine erfolgreiche Oberflächenbehandlung von Holz und Holzwerkstoffen im Innen- und Außenbereich hängt maßgeblich vom Trägermaterial, den Anstrichsystemen und den Verarbeitungs- und Nutzungsbedingungen ab. Wichtig ist auch die Vorbereitung des Holzes, seine klimatische oder mechanische Beanspruchung und die Anforderungen an spezielle Bauteile. In diesem Buch werden die genannten Voraussetzungen sowie alle gängigen Methoden der Oberflächenbehandlung mit ihren Vor- und Nachteilen ausführlich, übersichtlich und leicht verständlich dargestellt. Insbesondere werden für den Hand- und Heimwerker geeignete Methoden beschrieben. Eine wertvolle Hilfe auch für Holz verarbeitende Betriebe, Architekten sowie Auszubildende und Studierende der entsprechenden Studiengänge.