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Falk Strehlow

    Mann, Gott, Frau
    Balke
    Denkverläufe im Vergleich
    Brecht und Klasse und Traum
    Klassengesellschaft reloaded und das Ende der menschlichen Gattung
    • Marx zufolge ist die menschliche Geschichte Fortschritt, der durch Klassenkämpfe vorangetrieben wird. In den Stücken Heiner Müllers verhält es sich fast umgekehrt: Die sich verschärfenden Klassenverhältnisse sind hier ein Motor des möglichen Untergangs der Menschheit. Im 21. Jahrhundert ist der Zusammenhang von Klassenverhältnissen und einer umfassenden Selbstzerstörungstendenz der global kapitalisierten Menschheit aktueller denn je. „Klassengesellschaft reloaded“ lotet diese beiden Komplexe – Klassismuskritik und Gattungssuizid – sowie ihr Verhältnis zueinander im Kontext des Werkes von Heiner Müller aus. Der Band geht auf eine Tagung zurück, die 2019 von der Internationalen Heiner Müller Gesellschaft im Literaturforum im Brecht-Haus in Berlin ausgerichtet wurde, und dokumentiert Vorträge, Gespräche und Diskussionen.

      Klassengesellschaft reloaded und das Ende der menschlichen Gattung
    • Brecht und Klasse und Traum

      Stärkende Träume brauchen Bodenhaftung

      Bertolt Brecht mochte einen nahezu zwanghaft eindeutigen Klassenbegriff vertreten haben und hatte ein überaus zwiespältiges Verhältnis zum Traum: Einerseits vermag der Traum die Augen für gesellschaftliche Gegebenheiten zu öffnen und dabei rätselhaft-revolutionäre Sprengkraft zu erzeugen, andererseits verweist Brecht in aller Deutlichkeit auf die realitäts-vernebelnde Wirkung eines Theaters als einer »Stätte der Träume«, als einer Stätte der bürgerlichen Verweigerung von Einsicht und Veränderung. Die Verbindung der beiden Themen »Klasse« und »Traum« eröffnet zwei Spannungsverhältnisse gleichzeitig, einmal: das Verhältnis zwischen Klasse bei Brecht und der gegenwärtig geführten Klassismus-kritischen Debatte und zum anderen: das Verhältnis zwischen konformistischem Verdrängen von Realität durch das »Opium des Traumes« und einem bewusst – bewusstseinserweiternd? – in die bestehenden Realitäten eingreifenden Träumen.

      Brecht und Klasse und Traum
    • Vier grundverschiedene Literaturen beispielgebender Autoren der Neuzeit stehen sich in dieser Untersuchung kontrastiv gegenüber. Ausgehend von einem Verlaufsbegriff, der sich an den strukturellen Gegebenheiten eines Textes orientiert, werden in einem Verfahren des textnahen Lesens Beispieltexte der genannten Autoren wahrgenommen, analysiert und verglichen: Das Werk von Kleist findet seine Anwendung als Kontrastmittel für die Lektüre von Goethes frühen Dramen, Kafkas „Proceß“ und Brechts „Dreigroschenroman“ erfahren neue Lesarten in ihrem wechselseitigen Bezug. Bei weitestgehender Vernachlässigung von Themen, Motiven und Inhalten zielt das Lektüreverfahren ab auf die jeweils spezifische Bauweise literarischer Zusammenhänge – auf ihre Architekturen. Das Ergebnis dieses vergleichenden textnahen Lesens von Verlaufsstrukturen im Werk von Goethe und Kleist sowie Kafka und Brecht ist eine Neuinterpretation ihrer Texte auf der Grundlage der sich voneinander unterscheidenden Denkfiguren.

      Denkverläufe im Vergleich
    • Balke

      • 685 Seiten
      • 24 Lesestunden
      Balke
    • Mann - Gott - Frau zeichnet in der Folge von Lenz über den Grünen Heinrich bis zu Andrej Rubljow - die hier als beispielhafte Begrenzungen und Pfeiler der Moderne verstanden werden wollen - die Tendenz einer Auflösung Gottes und in Gegenläufigkeit dazu das zaghafte Entstehen einer Alternative zu ihm nach. Die Charakterisierung dieser Alternative erfolgt mehr und mehr durch weibliche Attribute. Der frei gewordene utopische Raum durch den Rückzug Gottes, der durch männlichen Mut und männliche Opferbereitschaft immer mehr ins Hintertreffen geraten ist, wird von einer neuen Ikone, einem neuen Bild, einer neuen Ausrichtung der Weltwahrnehmung eingenommen - erst verborgen, durch Tod abwesend und scheu, dann herausfordernd, leibhaftig und wild - der Frau.

      Mann, Gott, Frau