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Migrantische Stimmen zu Rassismus, rassistischer Gewalt und Gegenwehr






Migrantische Stimmen zu Rassismus, rassistischer Gewalt und Gegenwehr
Die Türkei zwischen Repression und Widerstand
Verhaftungen von Oppositionellen, Massenentlassungen aus dem Staatsdienst, Verfolgung kritischer Medien, eine heilige Jagd auf politische Gegner: Solche Nachrichten aus der Türkei sind allgegenwärtig. Weniger präsent ist der Krieg des NATO-Partners gegen die eigene Bevölkerung: In den kurdischen Gebieten gleichen manche Bilder solchen von internationalen Kriegsschauplätzen. Ein neo-osmanischer Machtanspruch geht einher mit Einmischung in Nachbarländer direkt durch militärische Interventionen wie auch indirekt durch Unterstützung islamistischer Gruppen. Kemal Bozay und Hasan Kaygısız gehen der Frage nach, wie die gezielte Eskalation nach dem Putsch und Gegenputsch 2016 zu erklären ist. Mehr noch: Wie es unter Erdoğan zum Bruch mit dem Kemalismus bei gleichzeitiger osmanischer Rückorientierung kommen konnte. Der dazu nötige Blick in die Geschichte zeigt auch: Ungeachtet der jeweiligen Herrschaftsformen hatte man in Bonn und Berlin meist ein unbeirrtes Interesse an festen Beziehungen zur Türkei. Politische Perspektiven sehen die Autoren in Formen demokratischer Gegenwehr.
Der Band analysiert und diskutiert die gegenwärtigen Ursachen, Formen und Bedingungen von Ungleichwertigkeitsideologien in der Einwanderungsgesellschaft einerseits und zeigt andererseits mögliche gesellschaftliche und pädagogische Handlungsstrategien auf.
MigrantInnen über rechten Terror und Rassismus
Die zeitweise in erbittertem Duktus geführte Diskussion über „Integration“ oder „Multikulti“ versus „Leitkultur“ ist von der politischen Agenda entschwunden – die Betroffenen sind allerdings weiterhin anwesend in Deutschland. In seiner Studie richtet der Autor auf Grundlage theoretischer Überlegungen wie auch bemerkenswerter Interviewsequenzen den Fokus auf eine Entwicklung, die von der Gesellschaft oft nicht wahrgenommen wird: junge, türkischsprachige Migranten fühlen sich nicht als Teil dieser Gesellschaft und ziehen entscheidende politische Schlussfolgerungen. Als praktische Konsequenz entsteht ein rechts-nationalistisches Potenzial, das bereits nach Ausdruck sucht. Von dieser Entwicklung im politischen Bewusstsein junger Menschen – unter unser aller Augen – sollte man wissen.
Evaluation des Modellprojekts, Fortbildung, Qualifizierung, Online-Jugendmagazin mit kurdischen und gemischten Jugendgruppen
Migrantenjugendliche und neue Medien Hrsg.: NAVEND e. V., 2003. 31 Seiten, 3,50 €, ISBN 3-933279-23-2 Diese vorliegende Dokumentation bezieht sich auf drei, im Rahmen des Modellprojektes „Fortbildung in der Jugend- und Migrationssozialarbeit, Berufswahl und Motivation kurdischer und gemischter Jugendgruppen“ zwischen 2002 und 2003 durchgeführte Maßnahmen, die vom Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wurde. Dieses Modellprojekt steht im weiteren Rahmen des von NAVEND e. V. durchgeführten ersten landesweiten Forschungsprojektes zur Situation von kurdischen Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen. An dieser Stelle werden Ergebnisse des Projektes präsentiert und evaluiert. Gleichzeitig möchten wir Interessentinnen und Interessenten durch diese Dokumentation praktische Impulse und Hinweise zur weiteren Arbeit mit kurdischen und gemischten Jugendgruppen in Nordrhein-Westfalen geben.
In der Bibliographie zur kurdischen Migration wurde die zwischen 1960 und 2000 publizierte deutsch-, englisch- und französischsprachige Literatur zu den Themen Kurden, Kurdistan und kurdische Migration ausgewertet und annotiert. Das Buch konzentriert sich dabei auf die einschlägige Fach- und Sachliteratur zur kurdischen Migration und legt einen Schwerpunkt auf die Migration in die Bundesrepublik Deutschland. Erfasst wurden Monographien, Publikationen und Fachliteratur, sowie - soweit zugänglich - unveröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten.