Friedrich Hölderlin, ein bedeutender lyrischer Dichter, erlebte nach dem Tod seiner geliebten Susette Gontard 1802 einen seelischen Zusammenbruch. Seine Mutter ließ ihn in eine Klinik einweisen, wo er mit toxischen Mitteln behandelt wurde, was zu schweren psychischen und neurologischen Symptomen führte. Er starb 1843 in Tübingen.
Reinhard Horowski Bücher



Hölderlin war nicht verrückt
- 190 Seiten
- 7 Lesestunden
Hölderlin, so die sensationelle Summe dieser Streitschrift des Pharmakologen Reinhard Horowski, war nicht – wie Psychiater bis heute behaupten – schizophren. Laut Horowski wurde er mit Kalomel überdosiert und somit vergiftet. Die Hölderlin-Geschichte könnte auf den Spuren Pierre Bertaux’ revidiert und teilweise umgeschrieben werden. Friedrich Hölderlin (1770 – 1843), einer der größten deutschen Dichter und Absolvent des Tübinger Stifts, wollte kein Pfarrer werden und wurde Hauslehrer, unter anderem im Hause des Frankfurter Bankiers Gontard. Dessen Frau Susette wurde seine große Liebe, was Gontard zur fristlosen Kündigung führte. Der überraschende Tod Susettes, seiner »Diotima«, löste bei ihm eine reaktive Depression aus. Psychiater sind überzeugt, dass er an Schizophrenie litt. Nach einer Behandlung durch den Tübinger Reform-Mediziner Autenrieth (u. a. mit Kalomel) zeigte Hölderlin jedoch deutliche Veränderungen in seiner Persönlichkeitsstruktur: Er wurde ängstlich und menschenscheu, erkannte frühere Freunde nicht mehr und litt unter Schlafstörungen. Zeitzeugen berichteten von unwillkürlichen Zuckungen im Gesicht, die sich bis in Schultern und Arme erstreckten. Zudem hatte er alle Schneidezähne verloren. Diese Symptome sind typische Anzeichen einer langanhaltenden Kalomel-Vergiftung, wie aus anderen historischen Fällen bekannt.
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