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Beate Kellner

    Grimms Mythen
    Sündenerkenntnis, Reue und Beichte
    • Sündenerkenntnis, Reue und Beichte

      Konstellationen der Selbstbeobachtung und Fremdbeobachtung in der mittelalterlichen volkssprachlichen Literatur

      • 325 Seiten
      • 12 Lesestunden

      Der Wandel, den die Konzepte von Buße und Beichte im hohen und späten Mittelalter durchlaufen, geht mit einer starken Aufwertung der Reue und mit der Notwendigkeit einer intensiven Gewissenserforschung einher. Der Sünder muss sich in jeder Lebenslage Klarheit über seine Sündhaftigkeit verschaffen und lernen, seine Reue darüber mit sprachlichen wie außersprachlichen Mitteln zu externalisieren. Diese Notwendigkeit wird nicht nur in den gelehrt-lateinischen Schriften des Mittelalters diskutiert und begründet sowie in normativem Schrifttum eingefordert. Vielmehr werden die Themen Reue, Beichte und Buße auch in einem breiten Spektrum volkssprachlicher Texte aufgegriffen und verhandelt: Sie leiten den Sünder zur Beobachtung und Erforschung seiner selbst an, führen das Schuldbekenntnis performativ vor oder entwerfen Drohkulissen, vor denen die Dringlichkeit und Notwendigkeit einer Wachsamkeit gegenüber dem Selbst deutlich wird. Die hier versammelten Beiträge zeigen exemplarisch, wie in der volkssprachlichen Literatur versucht wird, die Wachsamkeit des Ichs zu intensivieren und das Sündenbewusstsein der Rezipierenden zu schärfen. Dabei stehen die in den Texten verwendeten sprachlichen und klanglichen Mittel, mit denen der Sünder zur Wachsamkeit stimuliert werden soll, ebenso im Fokus wie die Argumente, Appellstrukturen und Verweise auf Gefahren, die ihn zur Conversio und zur regelmäßigen Beichte animieren.

      Sündenerkenntnis, Reue und Beichte
    • Mit seiner 1835 zum ersten Mal erschienenen Deutschen Mythologie unternahm Jacob Grimm den Versuch, die Religion der Südgermanen zu rekonstruieren. Diese Arbeit dokumentiert die forschungsgeschichtliche Bedeutung des Werkes, sie fragt nach seinen methodologischen Voraussetzungen, beleuchtet Jacob Grimms Art der Quellenverarbeitung und stellt Interferenzen zwischen den dem Werk zugrundeliegenden romantischen Prämissen und der philologischen Praxis Grimms heraus. Durch die Analyse des Mythosbegriffs einerseits und exemplarisch behandelter Mythologeme andererseits lassen sich Zugänge zur Konzeption der Deutschen Mythologie , zum wissenschaftsgeschichtlichen Standort Jacob Grimms und dem in der Deutschen Mythologie angewandten Wissenschaftsparadigma gewinnen.

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