Thomas Erne entfaltet im Anschluss an Schleiermachers Ästhetik das Verhältnis von Kunst und Religion. Dabei nimmt er über Schleiermacher hinaus auch die moderne, autonome Kunst in Blick. Im Dialog mit exemplarischen Kunstwerken der Gegenwart fragt er nach Transzendenzerfahrungen in der Gegenwartskunst, in der die Kunstwerke selbst zu "autonomen Sinndomänen" werden. Der Band dokumentiert die Schleiermacher-Lecture 2019 an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Im Rahmen dieser Reihe sollen ausgewählte Aspekte von Schleiermachers Werk mit Fragen und Problemkonstellationen der Gegenwart in Beziehung gesetzt werden.
Wo geht's hier zum Leben? Ein Buch über das Leben, über einen Gott, mit dem man reden kann, die Liebe, die keinen kalt lässt, und über Jugendliche, die ihre Meinung zu diesen und anderen Themen offen sagen. Kaum zu glauben? Dann ist das der richtige Denk-Stoff für dich.
Kirchen sind der Ort, an dem sich sonntags eine christliche Gemeinde zum Gottesdienst versammelt. Gleichzeitig besucht jedes Jahr ein Millionenpublikum die Kirchen, um unabhängig von den Gottesdiensten einfach die besondere Atmosphäre der Räume zu erleben. Die religiöse Erfahrung der Transzendenz, die ein Gemeindemitglied in der Liturgie des Gottesdienstes erlebt, wird so überlagert von den ästhetischen Erfahrungen, die ein Besucher im Kirchenraum macht. Kirchen sind hybride Räume der Transzendenz. Es kann dort ein charmanter Übergang von ästhetischer zu religiöser Transzendenz stattfinden. Es kann aber auch ein Grenzkonflikt entstehen, wenn sich Religion und Kunst voneinander abgrenzen. Beides, Kontinuität und Diskontinuität, gleitende Übergange und harte Brüche eröffnet eine Kirche, sofern es in ihr Transzendenz im Plural gibt als Ereignis der Kunst und als Ereignis der Liturgie. Für diese Erfahrung hybrider Formen der Transzendenz brauchen wir auch heute noch Kirchen. Das ist die Leitthese dieses Buches. [Hybrid Spaces of Transcendence. Why We Still Need Churches Today. Studies on the Post-Secular Theory of Church Architecture] Churches are visited frequently for their architectural impact and not only out of explicitly religious interest. They can be hybrid spaces and combine urban event culture (aesthetic transcendence) and a religious experience. Likewise, non-religious buildings of architectural interest can also support a form of spiritual contemplation, evoking or reinventing a religious effect. Both forms of reception convey a mutual need for self-transcendence, this transformation being achieved by religious and/or aesthetic means. Bringing these different ways in which spaces are perceived together, various (church) interiors and art events are referred to: Art – in its individuality, as an enhancement to a room or as a complete installation provides, by means of its exceptional appeal, the possibility to extend perception, thereby is an aesthetic experience of transcendence of oneself.
Es gibt zahlreiche Beispiele für die Begegnung von verschiedenen Religionen in der modernen Zivilgesellschaft. In der Gestaltung von multireligiösen Räumen verschafft sich die Begegnung Ausdruck und konkrete Form. In Flughäfen, Krankenhäusern, ehemaligen Kirchen oder Universitäten, in Landschaftsparks, Parlamentsgebäuden und Schulen sind sie zu finden. Dieser Band stellt anhand der Bilder einer Ausstellung die Vielfalt solcher Räume vor. In den Beiträgen aus unterschiedlichen Perspektiven von Theologie, KunstƯ und Religionswissenschaften, Architektur, Fotografie und Soziologie werden verschiedene Aspekte reflektiert, die für die Gestaltung wichtig sind. Das Buch benennt Fakten und illustriert den aktuellen Stand. Begegnungen und Projekte gelingen und misslingen, es braucht gute und nachhaltige Konzepte. Der Band bietet eine umfassende Grundlage für diejenigen, die planen, einen solchen Raum zu gestalten.
Lebendig erzählte Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament führen Kinder an zentrale biblische Themen heran. Die einfühlsamen Illustrationen von Elena Temporin machen die Kinderbibel zu einem schönen Vorlesebuch für die Familie, ergänzt durch einen Sachinformationsteil im Anhang.
Das Innovative an Martin Elsaessers (1884–1957) Kirchenbau ist, dass er differenzierte Raumstrukturen entwickelt und so neben den atmosphärischen Qualitäten seiner Bauten die vielfältigen religiösen und sonstigen Bedürfnisse der Nutzer berücksichtigt. Kirchenbau war für Elsaesser lebendiger Ausdruck der Religion. Nach aussen und innen gelingt es seiner Kirche, ohne hegemoniale Ansprüche selbstbewusst im öffentlichen Raum präsent zu sein. und damit möglicherweise einen angemessenen Ausdruck für den heutigen religionspluralen Geist zu finden. Die Gustav-Adolf-Kirche in Frankfurt-Niederursel ist der einzige Kirchenbau Martin Elsaessers, der ganz im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet wurde. Eine grundlegende Sanierung und die geplante Wiederherstellung des ursprünglichen Raum- und Farbkonzepts der Gustav-Adolf-Kirche sind der Anlass für die Beiträge dieses Bandes. Er geht aus einem Kolloquium hervor, das die Martin-Elsaesser-Stiftung mit dem Institut für Kirchenbau veranstaltete.
Nach dem Krieg werden in Deutschland neue Kirchen aus Beton gebaut. Viele stehen unter Denkmalschutz und müssen aufwendig saniert werden. Die Kirchen aus Beton werden jedoch selten geliebt. Es nimmt kein Wunder, dass sich die Diskussion um Verkauf, Abriss oder Umwidmung auf Kirchen und Gemeindezentren aus Beton konzentriert. Wie kommt die gefühlsmäßige Bindung an ein Material zustande? Sind die Gefühlswerte dem Beton eingeschrieben oder kommen sie durch Zuschreibungen zustande, die sich ändern können? Mit der Frage nach dem Sinn des Materials, der emotionalen Qualität des Betons, seinem ideellen Wert und dem Wandel seiner Reputation führen die Beiträge von Fachleuten aus Architektur, Kunstgeschichte und Theologie ins Zentrum der Diskussion um die Betonkirchen der Nachkriegszeit.