Für eine erfolgreiche Digitalisierung bedarf es der Identifikation, Implementierung sowie der Wartung und Pflege von unternehmensinternen und unternehmensübergreifend benötigten Schnittstellen. Im Detail handelt es sich um diversifizierte Datenquellen und Fachfunktionen, die zur agilen Integration von weitgehend automatisierten Geschäfts-, Management- und Fertigungsprozessen benötigt werden. Zur technologischen Umsetzung wird zunehmend die Verwendung von Open APIs bzw. Web APIs propagiert, welche in vielen Branchen eine domänenspezifische/fachliche Standardisierung erfahren. Diese sind über ihren gesamten Lebenszyklus hinsichtlich ihres technischen, fachlichen, aber auch qualitativen Verhaltens (inkl. IT-Sicherheit) zu verwalten. Im Rahmen des Workshops soll auf die folgenden drei Themenschwerpunkte eingegangen werden: - Open APIs – Enabler für die Digitalisierung: es werden Erfolgskriterien für entsprechende Initiativen vorgestellt, ebenso gilt das Interesse der technologischen und geschäftlichen Sicht auf die API-Economy. - Beziehungen Open APIs und KI: Algorithmen der künstlichen Intelligenz können von den über Open APIs zur Verfügung gestellten Daten profitieren, ebenso kann die Nutzung von KI-Algorithmen über entsprechende APIs erfolgen. - Erfahrungen in Großunternehmen und KMUs: im Mittelpunkt stehen Herausforderungen des Praxiseinsatzes von Open-APIs, aber auch die Nutzung von APIs zur Kapselung von Altanwendungen.
Andreas Schmietendorf Bücher






Moderne Ansätze des Software Engineerings erkennen zunehmend die Vorteile webbasiert zur Verfügung gestellter Service-APIs. Erst die „ad hoc“-Einbindung der fachlich orientierten Daten, Funktionen und Prozesse bietet die Möglichkeit, mit den Anforderungen einer zunehmend digitalisierten und damit umfänglich vernetzten Welt Schritt zu halten. Dabei geht es sowohl um Informationen, die sensorisch (z. B. im Verkehrsraum) erfasst werden, als auch solche, die mit Hilfe klassischer Applikationen (z. B. Unternehmensapplikationen) bzw. im privaten Umfeld (z. B. dezentrale Wetterstationen) verarbeitet werden. Typische, die Digitalisierung treibende Lösungen finden sich bei mobilen Applikationen (Apps), Anwendungen aus dem Big Data Diskurs (Data Science), Anwendungen der künstlichen Intelligenz (Robotik), im Telematikbereich (Smart City) oder auch beim Internet der Dinge (Smart Home). All diesen Lösungen gemein ist die umfängliche Verwendung von über Service-APIs akquirierten Informationen, aber im Umkehrschluss auch die Informationsbereitstellung mit Hilfe webbasiert gestalteter API-Schnittstellen. Für den qualitätsgesicherten und vor allem nachhaltigen Einsatz von Service-APIs bedarf es vielfältiger Mess- und Bewertungsansätze über den gesamten Lebenszyklus entsprechender Angebote bzw. der daraus resultierenden Kompositionen. Die ESAPI-Initiative möchte sich mit diesen Herausforderungen auseinandersetzen, wobei zum diesjährigen Workshop die folgenden Themen in den Mittelpunkt des publizierten „Call for papers“ gestellt wurden: − Bewertung von Spezifikationsansätzen, wie z. B. Swagger/OpenAPI, − Empirische Untersuchungen existierender API-Angebote, − Bewertung von Sicherheitsmechanismen im Diskurs von Service-APIs, − Bedarf eindeutiger (digitaler) Identitäten im Diskurs einer vernetzten Welt, − Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz für/mit Service-APIs, − Erfolgskriterien für die „API-fizierung“ von Altanwendungen, − Bewertung nachhaltiger Kompositionen von Service-APIs, − Virtualisierung der Softwareentwicklung mit Hilfe von Service-APIs, − Bewertung der fachlichen Passfähigkeit von Service-APIs, − Wirtschaftlichkeits- und Risikobewertungen von Service-APIs. Die für den Workshop ausgewählten Beiträge reflektieren die vorgenannten Schwerpunkte und vermitteln sowohl industrielle als auch forschungsorientierte Sichtweisen. Den Besucher des Workshops erwartet dabei eine Mischung aus seminaristischen- und praxisorientierten (hand on) Beiträgen. Mit dem World Cafe bietet sich darüber hinaus die Möglichkeit der gemeinsamen Diskussion aktueller Herausforderungen rund um Service-APIs durch alle Teilnehmer des Workshops. Zur Anregung der Diskussion wurden die folgenden Themenvorschläge Initial bereitgestellt: − Sicherheits- und Compliance-Anforderungen bei Service-APIs, − Einbindung von Altsystemen (u. a. Mainframe-Anwendungen), − GraphQL als neues SQL für Web-APIs. Die aus dem Diskurs der Software-Messung und –Bewertung hervorgegangene ESAPI-Initiative widmet sich multidimensionalen Bewertungsaspekten der vielfältig im Web angebotenen Service-APIs. Aus technologischer Sicht handelt es sich bei diesen Service-APIs um Web Services, Web-APIs, Microservices und Angebote, die unter dem Begriff Open Data bzw. Open API subsumiert werden.
Die Anzahl von mit Hilfe der Internettechnologie im Web zur Verfügung gestellten offenen API (Open APIs) zeigt ein exponentielles Wachstum. Auf der Grundlage kompositorisch zusammengesetzter APIs entstehen innovative Lösungen, die sich zunehmend als Treiber der Digitalisierung positionieren. Vor diesem Hintergrund gilt es, Open APIs aus der Perspektive der fachlichen Nutzung zu gestalten, so dass diese in möglichst vielfältigen Anwendungsszenarien stabil und nachhaltig verwendet werden können. In diesem Zusammenhang wird auch von einer „API first“-Strategie gesprochen. Die erste Session des Workshops widmet sich dieser Themenstellung, wobei u. a. auf Fragen der API-Gestaltung mit Hilfe einer OpenAPI bzw. Swagger Spezifikation eingegangen wird. Mit Aspekten des entwicklungsseitig und betrieblich benötigten API-Managements beschäftigt sich dann die zweite Session. Dabei soll sowohl auf Aspekte der Identifizierung und Authentifizierung konkreter API-Zugriffe als auch auf die Themenstellung einer DevOps-orientierten API-Bereitstellung eingegangen werden. Innovative Techniken, welche im Diskurs einer kompositorischen Softwareentwicklung verwendet werden können, stehen im Mittelpunkt der letzten Session. Dabei geht es zunächst um die durch Facebook propagierte Abfragesprache GraphQL, welche die Einbindung von httpbasierten APIs vereinfachen soll. Ein weiterer Beitrag beschreibt die Entwicklung einer mobil einsetzbaren Serviceapplikation, die umfangreichen Gebrauch von Open APIs macht. Dabei wird auf lokal installierte Entwicklungsumgebungen weitgehend verzichtet, d. h. auch diese findet Cloud-basiert statt. Der thematische Hintergrund dieses Workshops entstammt dem im letzten Jahr in Berlin durchgeführten ESAPI-Workshop (speziell dem World Café). Die Ergebnisse der dort diskutierten Fragen sind im letzten Beitrag dokumentiert.
Im Internet als Service zur Verfügung gestellte Informationen, Funktionen und Algorithmen bestimmen in zunehmendem Maße die Art und Weise, wie neue Softwarelösungen implementiert werden. Im technologischen Sinne handelt es sich dabei um webbasiert zur Verfügung gestellte Daten und Service-APIs, die eine „ad hoc“-Integration in neue Lösungskontexte unterstützen. Entsprechende Lösungen finden sich z. B. mit mobilen Applikationen (Apps), Anwendungen der künstlichen Intelligenz (Data Science), im Telematikbereich (Smart City) oder auch im Internet der Dinge (IoT). Wollen Unternehmen von den Möglichkeiten der Digitalisierung profitieren, ist es erforderlich, die eigenen Bedürfnisse und Möglichkeiten realistisch bewerten zu können. Aus dieser Tatsache ergeben sich mindestens zwei Perspektiven: - die Nutzersicht auf Open-Data und Open-APIs, - die Entwicklersicht auf Open-Data und Open-APIs. Darüber hinaus gilt es den gesamten Lebenszyklus der angebotenen Daten und APIs einem Management zu unterziehen. Ein solches API-Management muss sowohl den Bedürfnissen der Serviceentwicklung, einer heute zumeist agil durchgeführten Serviceintegration, als auch denen des betrieblichen Einsatzes der dann zusammengesetzten Services entsprechen. Typische Managementfunktionen beziehen sich auf den gesamten Lebenszyklus, die Zugriffskontrolle, das Monitoring, die Verrechnung oder auch auf die eingesetzten Laufzeitumgebungen der Service-APIs. Ein besonderes Spannungsfeld ergibt sich aus offen und kostenfrei zur Verfügung gestellten Schnittstellen (Open Data/Open API) und ausschließlich kommerziell angebotenen Schnittstellen (API economy). Im Zusammenhang mit der API economy finden sich schnell wachsende Unternehmen (z. B. Fahrdienstvermittler U- ber, Unterkunftsvermittler Airbnb, Onlineversand Zalando), die zwar einen breiten Marktzugang besitzen, aber nur eine geringe Ressourcenbindung aufweisen. Alleinstellungsmerkmale dieser die Digitalisierung treibenden Unternehmen beziehen sich auf die optimale Erfüllung der Kundenbedürfnisse. Entsprechend dafür benötigte Leistungen werden von einem globalen Markt unter Verwendung der hier im Mittelpunkt stehenden Service-APIs im Sinne einer agil gebildeten Lieferantenkette bezogen. Darüber hinaus werden unternehmensexterne Softwareentwickler bewusst am Innovationsprozess bisher eher geschlossener Unternehmen beteiligt, so dass mit Hilfe von Service-APIs Möglichkeiten zur Gestaltung globaler einsetzbarer Softwarelösungen entstehen. Dieser Sachverhalt unterstreicht die strategische Bedeutung derart zur Verfügung gestellten Informationen, Funktionen und Algorithmen. Die aus dem Diskurs der Software-Messung und –Bewertung hervorgegangene ESAPI-Initiative widmet sich multidimensionalen Bewertungsaspekten der vielfältig im Web angebotenen Service-APIs. Aus technologischer Sicht handelt es sich bei diesen Service-APIs um Web Services, Web-APIs, Microservices und Angebote, die unter dem Begriff Open Data bzw. Open API subsumiert werden. Mit der inhaltlichen Fokussierung wird den Themenschwerpunkten vergangener Veranstaltungen der BSOA/BCloud-Interessensgemeinschaft Rechnung getragen.
Industrialisierung und Agilität bestimmen zunehmend die Art und Weise der Entwicklung neuer Softwarelösungen. Unter Agilität innerhalb der Softwareentwicklung wird im Allgemeinen die Fähigkeit verstanden, neue Anforderungen schnell, kosteneffizient und qualitativ hochwertig umzusetzen. Agile Methoden zur Softwareentwicklung schlagen sich in vielfältigen Formen nieder. So existieren leichtgewichtige Vorgehensmodelle wie z. B. das eXtreme Programming (XP), modellgetriebene Paradigmen oder moderne Integrationsarchitekturen, welche die Wiederverwendung bereits existierender Artefakte, wie z. B. Services, in den Mittelpunkt des Agilitätsbegriffs stellen. Zwischen der Aufwandsschätzung im Rahmen eines XP-Projektes und klassischen Softwareentwicklungsprojekten existieren signifikante Unterschiede, die sich auf den Zeitpunkt und die Häufigkeit des Einsatzes einer Schätzmethode, die Verantwortlichkeit für die Schätzung, die zur Verfügung stehenden Informationen, die technischen Rahmenbedingungen und die verfolgte Zielstellung beziehen. Da Schätzungen bei agilen Projekten einen integralen Bestandteil der Entwicklertätigkeiten darstellen, muss die Durchführung selbst mit einem geringen Aufwand verbunden sein. Ein gemeinsam mit dem Softwaremesslabor der Universität Magdeburg (Lehrstuhl Prof. Dr.-Ing. habil. Reiner Dumke) und der T-Systems Berlin (Michael Wipprecht, Pogrammmanager „Management Informations-Systeme“) durchgeführtes Forschungsprojekt greift die Besonderheiten der Aufwandsschätzung von agil durchgeführten Softwareprojekten auf.
Mobile Applikationen, Big Data und das Internet der Dinge teilen eine zentrale Verbindung: die Nutzung von Web-APIs, die wertvolle und vernetzte IT-Lösungen ermöglichen. Diese APIs sind entscheidend für unternehmensinterne Anwendungen, Internetlösungen und soziale Netzwerke, gewinnen jedoch insbesondere im Kontext sensorisch erfasster Daten an Bedeutung. Im deutschsprachigen Raum erkennen C-Level-Manager oft nicht das Potenzial dieser Technologien, was als fatale Fehleinschätzung gilt. APIs sind längst nicht mehr nur ein technisches Thema für Entwickler; sie sind zentral für die Geschäftsstrategien erfolgreicher Unternehmen. Die API Economy hat sich international etabliert, wobei Firmen wie Twitter und Amazon durch den Verkauf von APIs erhebliche Umsätze generieren. Laut Gartner nutzen bereits drei von vier Fortune 1000-Unternehmen Web-APIs zur Bereitstellung von Daten und Anwendungen. Während nordamerikanische Unternehmen den geschäftlichen Wert dieser Schnittstellen erkannt haben, wird hierzulande oft noch über gescheiterte SOA-Initiativen diskutiert. Es ist notwendig, ein neues Verständnis für weborientierte Architekturen zu entwickeln, das auf Erfahrungen aus dem service- und cloudbasierten Umfeld aufbaut. Die BSOA/BCloud-Community fordert zur Diskussion über Herausforderungen für API-Anbieter, -Händler und -Konsumenten auf, um die strategische Bedeutung von APIs weiter zu erforschen.