In einem abgelegenen und von der Umwelt weitgehend abgeschnittenen Gebirgstal im Niemandsland zwischen der italienischen und der österreichischen Grenze befinden sich der Stammsitz und die Ländereien der Familie Schwarzkogler. Elias, der sich bei seinem Versuch zu Fuß im Winter die Grenze nach Italien zu überqueren, in das Tal verirrt, wird von den Schwarzkoglers aufgenommen und nimmt das Angebot an, die Bibliothek des Schwarzen Schlosses zu ordnen. In der völligen Abschottung von äußeren Einflüssen wird er von Isabel, der attraktiven und empathielosen Tochter des Gutsherrn, nach und nach durch eine Art zwanglose Erziehung zu einem der Ihren gemacht. Er verliert sich mehr und mehr in seinen Gedanken und dem Studium wissenschaftlicher Bücher und nimmt dabei die Veränderungen an sich selbst nicht wahr. Kann er seiner Wahrnehmung noch trauen? Das Niemandsland zwischen zwei Grenzen wird zur Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit, das Abdriften in die Gedankenwelt zu einem Text über das Erzählen selbst.
Alfred Goubran Bücher






Technische Tiere
Gedichte
»Jeder Dichter ist ein Orakel, aus dem sich das Unerschaffene in die Welt spricht. Jeder Dichter wirkt durch die unsichtbare Welt und weiß Dinge, die er nicht wissen kann – und das steht durchaus in der Tradition der Dichter, der ich mich verbunden fühle«, lässt Goubran den Schriftsteller Aumeier in seinem Roman Das letzte Journal sagen; er könnte damit auch über sich selbst sprechen. Für Technische Tiere hat Alfred Goubran mit der japanischen Zeichnerin Kazaki Maruyama zusammengearbeitet. In ihren Bildern entsteht eine Realität, die dem Eigentlichen noch das Wesentliche abringt – wie in der von Musikalität durchwobenen, von Freiheit und Unabhängigkeit durchdrungenen Lyrik Goubrans. Kuratiert wird der aus Texten und Bildern bestehende Band vom Philosophen Boris Manner.
„Ich werde diesen Ort immer als Fluchtort im Gedächtnis behalten. Wie man ein Geheimnis bewahrt. Schon zu wissen, daß es diesen Ort wirklich gibt und daß man dort einmal gewesen ist, beruhigt.“ Brasilien. Das „Land der Zukunft“, wie es Stefan Zweig einmal genannt hat. Mit zwölftausendfünfhundert Dollar in der Tasche will Elias hier sein Glück versuchen. Er lässt das geplante Drogengeschäft in Salvador da Bahia platzen, dringt stattdessen immer weiter in das schwarze Herz Brasiliens vor, in die Geschichte des Landes, die tiefen Spuren, die der Kolonialismus hinterlassen hat. Er begegnet den schillerndsten Charakteren, Auswanderern, Prostituierten, Priesterinnen, und findet sich, alles in allem, in einer Kultur wieder, die in ihrer Vielfalt und Lebendigkeit sein bisheriges Weltbild infrage stellt.
Aus.. Roman
- 415 Seiten
- 15 Lesestunden
Zwei Männer, Georg Münther und sein Freund Muschg, sind nach einem Begräbnis unterwegs und denken über Verlust und Abwesenheit nach. Münther hat sein Kind verloren und seine Frau liegt im Koma. Der Roman behandelt Themen wie Männerfreundschaft, Liebe, Verrat, Dichtung und Tod und bietet eine tiefgründige, seltene Prosa.
„Der parfümierte Garten“ ist ein 13. Jahrhundert Handbuch der arabischen Liebeskunst, das als islamisches Pendant und Ergänzung zum Kamasutra gilt. Es zeichnet sich durch bildreiche Sprache und Beschreibungen aus, die durch poetische Verszeilen und Geschichten im Stil von „1001 Nacht“ unterbrochen werden.
Alfred Goubran vollendet nach zwanzig Jahren seinen 7-bändigen Romanzyklus Eliade, der anlässlich seines 60. Geburtstags als Sonderausgabe im Schuber erscheint. Der Schuber enthält verschiedene Romane, die unterschiedliche Stilrichtungen und Erzählformen repräsentieren, sowie einen Kommentarband von Stefan Gmünder.
Welche Rolle spielt das Individuum in unserer heutigen Gesellschaft? Welchen Raum hat es zur Selbstentfaltung? Mit kritischem Auge und spitzer Feder analysiert Alfred Goubran in seiner Kleinen Landeskunde die informationsgierige und bildorientierte Netzwerkgesellschaft. Trotz aller Trends zur Selbstverwirklichung und Glückssuche geht es heute nicht darum, dass der Einzelne seine Bestimmung findet, diagnostiziert Goubran. Vielmehr steigt der Druck auf den Einzelnen, sich dem System anzupassen und unter Verzicht auf ein eigenes Leben reibungslos zu funktionieren. Alfred Goubrans Kleine Landeskunde versteht sich als ein Manifest gegen Effizienzsucht und Uniformität. Anregungen liefern ihm unter anderem Charles Darwin, Herman Melville, Joseph von Eichendorff, die Gebrüder Grimm, Jeremy Bentham, Michel Foucault sowie die Märchen aus 1001 Nacht. Entstanden ist ein beherzter Text von außerordentlicher, poetischer Sprache, der Mut macht, über neue Wege nachzudenken - und sie auch zu gehen.
Der große BlaBla, Leiter der privaten Nervenheilanstalt Schwarzenberg, hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, den Einfluß von Parasiten auf das menschliche Verhalten zu untersuchen. Nach jahrzehntelanger Forschung neigt er der Auffassung zu, daß Parasiten nicht nur Persönlichkeitsveränderungen hervorrufen können, sondern auch die primäre Ursache für Geisteskrankheiten und seelische Erkrankungen sind. Für seine Studien führt er Experimente an seinen Patienten ohne deren Wissen durch, so auch an dem ehemaligen Dramaturgen Muschg, der nach zwanzig Jahren solcher Behandlungen, geistig und seelisch zerrüttet, aus der Obhut des großen BlaBla entlassen und auf die Palliativstation eines Krankenhauses überstellt wird. Dort wird er von dem Literaturredakteur Münther, einem ehemaligen Freund, der lange außer Landes gelebt hat, ausfindig gemacht. Münther, mißtrauisch geworden, beginnt Muschgs Krankengeschichte zu recherchieren, was in einer direkten Konfrontation mit dem großen BlaBla mündet, der durch Münthers Nachforschungen sein Lebenswerk bedroht sieht.
Herz
Eine Verfassung
Der Theaterdisponent Muschg versucht, Licht in das Dunkel der Ursachen seines Aufenthaltes in der Psychiatrie zu bringen. Niemand vom Personal ist bereit, ihm Auskunft zu geben. Er, Muschg, sei nur eines Tages hier aufgewacht und alle hätten so getan, als sei er immer schon dagewesen. War der Anlass ein Selbstmordversuch, der eskalierte Streit mit einem anderen Kunden in einem Supermarkt? - Und die Ursache? - Ein simples Burn-out, nach den langen Jahren der Überanstrengung in seinem Beruf, dem Stress, den ständigen Änderungen in den Proben- und Aufführungsterminen, dem Gejammer der Schauspieler und Regisseure, den Klagen der Debütanten, Diven, des unfähigen Direktors, der Bühnenarbeiter, Musiker und Beleuchter - oder war es doch, als Tüpfelchen auf dem i, die Dramatisierung der Biographie des Leprapriesters Pater Damian, die er sich aufgehalst hatte, die ihn letztlich in den Irrsinn getrieben hat? - Auch eine Verschwörung ist nicht ganz auszuschließen, hatte er doch nach dem Tod des Dichters Aumeier dessen brisante Recherchen über Zwangsarbeiterinnenheime und die heute noch mächtigen Höllerschen Glaswerke an die Nationalbibliothek weitergeleitet, wo sie, nach Auskunft der zuständigen Sachbearbeiterin, nie angekommen waren. HERZ ist die Geschichte Muschgs, von ihm selbst erzählt, die von der Erforschung der möglichen Ursachen und Anlässe für seinen Aufenthalt in der geschlossenen Abteilung handelt. Hinzu kommen Beobachtungen zum Alltagsleben, seinen Schicksalsgefährten und dem großen Blabla , wie er den Stationsvorsteher nennt.

