Dass zwischen den Forschungsgebieten von Medien und Geschichte wichtige Verbindungen bestehen, zeigt sich in den aktuellen Diskussionen beider Disziplinen. Einerseits führt die Erkenntnis, dass Geschichte immer nur durch mediale Vermittlung zugänglich ist, zu einem wachsenden Interesse der Geschichtswissenschaft an kommunikationstheoretischen Fragestellungen. Andererseits hat der Klärungsbedarf der Medienwissenschaften an der Historizität ihrer Forschungsgegenstände in den letzten Jahren zahlreiche medienhistorische Arbeiten hervorgebracht. In diesem Kontext zielt der Sammelband zu der Tagung „Medialität der Geschichte und Historizität der Medien“ vom November 2002 an der Universität Konstanz auf die systematischen Grundlagen beider Fächer und die Möglichkeiten interdisziplinärer Fragestellungen und Methoden. Die Beiträge loten die Möglichkeiten eines interdisziplinären Austausches zwischen den Geschichts- und den Medienwissenschaften aus und eruieren gemeinsame methodische und thematische Arbeitsfelder.
Fabio Crivellari Bücher



Vom Kaiser zum Großherzog
- 152 Seiten
- 6 Lesestunden
Die badische Identität hat in Konstanz eine junge Geschichte: 200 Jahre ist es her, dass die Stadt 1806 in der Folge des Reichsdeputationshauptschlusses dem Haus Baden zugesprochen wurde - zunächst gegen den Willen der meisten Konstanzer. Denn die waren in den vorausgegangenen Jahrhunderten treue Untertanen ihrer österreichischen Landesherren geworden. Das Buch spürt den Ereignissen in Konstanz zwischen 1806 und 1906 vor dem Hintergrund der bewegten Geschichte dieses Jahrhunderts nach, ohne den Blick auf die lokalen Eigenheiten und Besonderheiten zu verlieren. Augenzwinkernd und unvermeidlich gerät dabei auch die Frage nach der historischen Bedingtheit regionaler Identität in den Blick.
"Baden am Scheideweg"
- 154 Seiten
- 6 Lesestunden
Die Gründung des Landes Baden-Württemberg im April 1952 markierte für die Stadt Konstanz ebenso wie für den deutschen Südwesten einen historischen Wendepunkt. Eine lange Geschichte wechselnder Territorial- und Herrschaftszugehörigkeiten erreichte nach einer mehrmonatigen „Wahlschlacht“ um die Zukunft von Baden und Württemberg ihre vorerst letzte Station. Es war der Anfang einer mittlerweile fünfzigjährigen Geschichte der Neuorientierung territorialer Zugehörigkeiten, öffentlicher Aufgabenbereiche, der Infrastruktur und des Wirtschaftslebens. Das Buch „Baden am Scheideweg“ skizziert diese Geschichte aus dem lokalen Blickwinkel und ergänzt sie durch eine Darstellung der wichtigsten überregionalen politischen Debatten und Entscheidungen. Konstanz meldete sich in der AuseinanderSetzung um den Südweststaat bereits früh zu Wort und bezog dabei eine eigene Position. So wurde das Projekt einer schwäbisch-alemannischen Demokratie unmittelbar nach Kriegsende am Bodensee geboren. In den Jahren nach 1948 entwickelte sich die Stadt zu einem der wenigen südbadischen Zentren, die einen Südweststaat befürworteten. Das Buch beleuchtet insbesondere die entscheidenden Jahre nach 1950. Es rekonstruiert die Ereignisse in den Jahresabläufen und fördert interessante Einzelheiten zutage.