Liam Gillick. Filtered Time
Reflexionen über das Pergamonmuseum






Reflexionen über das Pergamonmuseum
Zwei deutsch-französische Forschungsprojekte werfen neues Licht auf die holozäne Landschafts- und Kulturgeschichte des Kuratals. Die multidisziplinären Ausgrabungen und Surveys, die von 2010 bis 2015 stattfanden, bringen neue Erkenntnisse für die Rekonstruktion der Umwelt sowie zu den ökonomischen und rituellen Aktivitäten im Südkaukasus. Die aktuellen Grabungsergebnisse zeigen, dass sich die Ausdehnung der bäuerlichen Lebensweise in den Südkaukasus anders vollzog als die neolithische Expansion nach Anatolien und Südosteuropa. The articles included in this volume refer to two research projects, the general idea of which was to give the cultural and landscape history during Holocene period a solid foundation with help from new excavations and surveys. Through detailed studies, the authors thematize aspects like environmental reconstruction, economic activities and symbolic acts, while the excavation results offer a look into hitherto unknown phenomena of the Neolithic and Chalcolithic of the Southern Caucasus. They demonstrate that the expansion of the agrarian lifestyle in the Southern Caucasus occurred in forms other than those of the Neolithic Expansion of Anatolian and southeastern Europe. Sprachen: Englisch, Deutsch, Französisch
Die von Wüsten und Gebirgen umschlossenen fruchtbaren Täler und Oasen des Iran wurden von Menschen seit ihrer Sesshaftwerdung bewohnt. Es entstanden Dörfer, Städte, in denen Handwerk und Handel blühten, schließlich Staaten, deren Namen aus dem Kontakt mit Babylonien und später mit den Griechen überliefert sind. Die Entwicklung der iranischen Zivilisationen gipfelte im Aufstieg des achämenidischen Weltreichs. Neue Perspektiven eröffnen sich auf eine in Europa wenig bekannte Bildwelt: die Tierkampfszenen auf Steingefäßen aus den erst vor Kurzem entdeckten Gräberfeldern von Jiroft im Südostiran, fantasievolle Malerei auf den Keramikgefäßen aus Susa, Kampfszenen auf dem Goldbecher von Hasanlu und Schätze aus den Gräbern zweier elamischer Prinzessinnen.
Eine Ausstellung des Deutschen Archäologischen Instituts in Zusammenarbeit mit dem Museum für Islamische Kunst, Staatliche Museen Berlin. 2.12.2011-4.3.2012 im Pergamonmuseum, Museumsinsel Berlin aus Anlass des fünfzigjährigen Bestehens der Außenstelle Teheran des Deutschen Archäologischen Instituts
Die Kenntnis der mesopotamischen Metallurgie ist für das Bild der ältesten städtischen Hochkultur Vorderasiens von großer Bedeutung, da sie in bisherigen Metallanalysen nicht ausreichend berücksichtigt wurde. Das Heidelberger Projekt „Frühe Metalle in Mesopotamien“ [FMM] verfolgt das Ziel, die Entwicklung der Metallindustrie von der Ubaid-Zeit bis zum 1. Jahrtausend durch zahlreiche Metallfunde des 5. bis 2. Jahrtausends in Beziehung zu benachbarten Kulturregionen Eurasiens zu setzen. Die Ergebnisse werden in zwei Bänden veröffentlicht. Der erste Teil umfasst zwei Kataloge zu 2.623 untersuchten Metallobjekten aus 68 Fundorten, überwiegend im Irak und teilweise in Syrien [M. Müller-Karpe, B. Helwing, U. Müller]. Auf dieser Grundlage wurden 2.777 Röntgenfluoreszenzanalysen und 145 Neutronenaktivierungsanalysen an 2.615 Funden durchgeführt [J. Lutz, E. Pernicka]. Besonders stark vertreten sind Funde bis zum frühen 2. Jahrtausend sowie der reiche Königsfriedhof von Ur. Dieser Katalog bildet die Grundlage für die Ergebnisse, die in Teilband 2 zusammen mit Keilschrifttexten ein umfassendes Bild der mesopotamischen Metallindustrie ergeben sollen.
Der Band enthält eine detaillierte Untersuchung und Vorlage des Keramikbestands der spätchalkolithischen Schicht 5 in Hassek Höyük sowie dessen chronologische und kulturelle Einordnung anhand eines detaillierten Vergleichs mit Keramikinventaren anderer Fundorte. Es wird deutlich, dass Hassek Höyük keineswegs als kolonialer Außenposten der Urukkultur zu verstehen ist, wie bisher vielfach angenommen wurde, sondern dass die materielle Kultur eindeutig eine kulturelle Kontinuität aus dem autochthonen Spätchalkolithikum belegt.