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Ganz unten

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Günter Wallraff

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Günter Wallraffs Erfahrungsbericht als Türke Ali wurde mit über 4 Millionen Auflagen und Übersetzungen in mehr als 30 Ländern zu einem sensationellen Erfolg und hatte eine "durchschlagende politische Wirkung" (Süddeutsche Zeitung). Elf Jahre nach seinem ersten Versuch, die Ausländerrolle zu erleben, erfuhr Wallraff 1984 die bundesdeutsche Realität aus einer Perspektive, die für viele Deutsche verborgen bleibt. Seine Erfahrungen erinnerten eher an das südafrikanische Apartheidsregime als an einen demokratischen Rechtsstaat. In seiner Rolle als Ali Levent arbeitete er unter anderem bei McDonald's, auf Großbaustellen und als Versuchsperson in Medikamentenstudien. Er erlebte, wie Türken als "der letzte Dreck" behandelt wurden, gebraucht als Billigarbeitskräfte für gefährliche Arbeiten. Trotz gesundheitlicher Schäden und Demütigungen fand Wallraff auch positive Aspekte: die Solidarität und Freundschaft seiner Kollegen. Anders als in seiner Zeit bei der BILD-Redaktion, wo er sich verleugnen musste, blieb er in seiner Rolle ein Stück weit er selbst. Die Veröffentlichung seiner Erfahrungen in dem Buch Ganz unten (Oktober 1985) führte zu einem enormen Echo in Medien und Fernsehen, die das Thema Leiharbeit aufgriffen und Druck auf Politiker und Unternehmer ausübten. In Nordrhein-Westfalen wurden zahlreiche illegale Leiharbeitsfirmen strafrechtlich verfolgt.