Fritz Kortner
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1892 in Wien geboren, wurde Kortner vom Hofschauspieler in Mannheim zum Prototypen des expressionistischen und republikanischen Schauspielers, dessen formende Sprachkraft und schöpferische Ausdrucksphantasie auf der Bühne und im Film den künftigen Regisseur schon ahnen ließen. Klaus Völker gelingt es, der erstaunlichen Rollenvielfalt Kortners in den verschiedenen Theatern Berlins die außerordentlichen darstellerischen Leistungen in den späten Stummfilmen und beim Tonfilm gleichgewichtig gegenüber zu stellen und vergessene Filmkunstwerke in Erinnerung zu rufen. Das Exil zwang Kortner in die Rolle des Stückeschreibers und Drehbuchautors. In den Nachkriegsjahren setzte er als Regisseur dem in Deutschland immer noch nachwirkenden hehren Staatstheaterklassizismus und dem wirklichkeitsfernen „Stil“-Theater seinen Realismus entgegen. Mit seiner Arbeitsweise, seinen schauspielerischen Eigenheiten und der politischen Klarsicht seiner Inszenierungen nimmt er einen festen Platz im Theater des 20. Jahrhunderts ein.