Das Kalifat von al-Maʾmūn
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Aus den Annalen von at-Tabari (gest. 923), der bedeutendsten arabischen Universalgeschichte, wird in dem vorliegenden Band mit dem Kalifat von al-Ma'mun (813-833) eine besonders interessante Epoche in der Geschichte der Abbasiden, des berühmtesten Herrschergeschlechtes des Islam, bearbeitet, gelang es al-Ma'mun doch, der bereits unter seinem Vater, dem Kalifen Harun ar-Rasid, beginnenden Zerfallserscheinungen des Weltreiches Herr zu werden und die Macht neu zu konsolidieren. Die Kämpfe gegen die Byzantiner sind nicht nur für den mit arabischer Geschichte befaßten Historiker von Interesse. Interessant sind auch die religiösen Auseinandersetzungen, wobei die mu'tazilitische Inquisition hier breiten Raum einnimmt. Die Wissenschaft und die Poesie erreichte unter al Ma'mun ihre größte Blüte. Vierzig in den Text eingestreute Gedichte bilden einen Querschnitt der Dichtung dieser Zeit. Schließlich ist ein umfangreiches Kapitel mit Anekdoten über den Kalifen und seine Lebensweise kulturgeschichtlich höchst aufschlußreich. Die eingehenden Anmerkungen, in denen neben den Quellen auch die abendländische Sekundärliteratur gebührend berücksichtigt wurde, sowie die umfangreichen Register sind nicht nur für den Islamwissenschaftler eine Fundgrube, sondern sind auch dem des Arabischen nicht mächtigen Historiker, Religionswissenschaftler und Soziologen für seine Forschungen dienlich.