Weissbuch über die "demokratische Bodenreform" in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands
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Auf Anordnung der sowjetischen Besatzungsmacht wurden im September 1945 in dem von ihr kontrollierten Teil Deutschlands (SBZ) über 8000 Eigentümer und Pächter von landwirtschaftlichen Betrieben mit mehr als 100 Hektar Gesamtgröße entschädigungslos enteignet. Sie wurden mit ihren Familien zumeist innerhalb von Stunden von Haus und Hof vertrieben. Das gleiche Schicksal erfuhren über 4000 Landwirte kleinerer Betriebe. Dieser unter der irreführenden Bezeichnung „Demokratische Bodenreform“ durchgeführte Willkürakt entbehrte nicht nur jeder rechtsstaatlichen Legitimation, sondern widersprach auch den damals für ganz Deutschland geltenden Proklamationen des Alliierten Kontrollrates. Unter den Ereignissen der ersten Nachkriegszeit im besetzten Deutschland ist dieses Geschehen nahezu unbeachtet geblieben und wird in der Literatur der Bundesrepublik allenfalls marginal behandelt. Das vorliegende Weißbuch – erweiterte Neuauflage einer längst vergriffenen Broschüre der fünfziger Jahre – ist bis heute die einzige in der Bundesrepublik Deutschland veröffentlichte Monographie über die „Demokratische Bodenreform“. Die Dokumentation ist nicht dazu bestimmt, alte Wunden aufzureißen oder Ressentiments zu schüren, sondern soll im Interesse der historischen Wahrheit der zeitgeschichtlichen Forschung zur Verfügung stehen. Niemandem kann damit gedient sein, wenn ein Vorgang, der zu leidvollen deutschen Nachkriegsgeschichte gehört, vergessen, verfälscht oder verschwiegen wird.