Wenn nicht alle Zeichen trügen
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Im Rahmen der neueren linguistischen Diskussion um geschriebene Sprache ist eine überzeugende theoretische Fundierung der Interpunktion bisher nicht gelungen. Einschlägige Arbeiten sind in der Mehrzahl durch die Ausrichtung auf die Reformbedürftigkeit der Zeichensetzung oder durch die Suche nach passenden orthographischen Prinzipien eingeengt. Um den Status der Interpunktion im Sprachsystem zu bestimmen, muß man feststellen, an welchen Stellen unter welchen strukturellen Bedingungen Satzzeichen in Texten auftreten. Zu diesem Zweck werden in dieser Arbeit die Satzzeichenregeln des Rechtschreibdudens auf ihren syntaktischen Gehalt hin untersucht, d. h. syntaktisch rekonstruiert. Eine solche Rekonstruktion ergibt klare syntaktische Kriterien für die Setzung der Satzzeichen im Deutschen und stützt die Auffassung, daß die Interpunktion den syntaktischen Mitteln zuzurechnen ist.