Internationale Verschuldungsprobleme
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Das Anliegen der vorliegenden Studie ist es, einige der vielfältigen Aspekte der internationalen Verschuldungsproblematik zu untersuchen. Der angesprochene Themenkreis ist zum einen sehr aktuell, zum anderen sollte aber nicht Übersehen werden, daß es auch schon eine beachtliche Tradition gibt. Dementsprechend stellt sich die Frage, inwieweit vergangene Strukturwandlungen und Wachstumsmuster zur Aufhellung aktueller drängender Probleme beitragen können. Andererseits ist es wahrscheinlich, daß in der fortlaufenden Entwicklung der Weltwirtschaft neue Fragen entstehen, deren Beantwortung sich nicht unbedingt bei einem Zurückblättern im Geschichtsbuch ergibt. Der Ausgangspunkt der Untersuchung ist die weltwirtschaftliche Schuldenkrise des Jahres 1982. Zahlreiche sich plötzlich verschärfende Länderrisiken stellten das internationale Finanzsystem vor eine schwere Bewährungsprobe. Hier liegt der gedankliche Schnittpunkt der Analyse. Wie konnte es mit den vorliegenden Erfahrungen im internationalen Kapitalverkehr zur Krise von 1982 kommen? Die zweite Frage, die sich anschließt, ist natürlich, welche Lehren aus der damaligen Situation bis heute gezogen wurden, und ob die eingeleiteten Maßnahmen ausreichend sind, die aktuellen Probleme zu lösen. Zunächst könnte man meinen, daß es sich bei dem Anliegen dieser Arbeit um ein „nur“ monetäres Thema handelt. Tatsächlich stehen zunächst Höhe, Konditionen und Veränderungen internationaler Finanztransaktionen zur Diskussion. Auf der anderen Seite ist es eine besondere Aufgabe, die realwirtschaftlichen Implikationen der monetären Seite aufzuzeigen. Obwohl der monetäre Ansatzpunkt bewußt gewählt wurde, wird im besonderen im Zusammenhang mit der Entwicklungsfinanzierung auch die enge Verzahnung zwischen wirtschaftlichen, politischen und sozialen Themen deutlich.