Hysterie und Mimesis in "Malina"
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Die Arbeit setzt sich mit der Liebe als heilsamer und kränkender Existenzweise der Frau auseinander. Auf der Grundlage der Hysteriestudien von Freud und Irigaray lassen sich in dem Roman «Malina» von Ingeborg Bachmann Zusammenhänge herstellen zwischen der Kränkung, dem symbolischen Ausschluß des Weiblichen aus dem phallischen Diskurs, und der vermeintlichen Rettung durch den Geliebten/Vater. Während der Roman auf der inhaltlichen Ebene die Nicht-Existenz der Frau dokumentiert, sprengt der Mimesis-Stil Bachmanns diese gesellschaftliche Realität. Die Romanfiguren Ich und Malina sind auf der Ebene der poetischen Form zwei Komponenten einer weiblichen Schreibweise. Die symbolischen Kränkungen der Hysterikerin werden durch die Schreibweise Bachmanns künstlerisch ins Werk gesetzt und damit aufgehoben. Der Mimesis-Stil bahnt den Weg für die Utopie einer heterogenen Weiblichkeit, indem er das, worüber die Frau schweigen muß, zur poetischen Sprache bringt.