"The art of speaking extravagantly"
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Charles Ives hat sich mehrfach auch literarisch geäußert und einige Texte von hohem sprachlich-gedanklichem Niveau geschaffen; besondere Aufmerksamkeit verdienen dabei die Essays before a Sonata, die sowohl inhaltlich als auch aufgrund ihrer literarischen Qualität als zentrale Schrift von Ives gelten dürfen. Die vorliegende Studie von Ives' 2. Klaviersonate («Concord Mass., 1840-1860»), als deren direktes textliches Pendant die Essays entstanden, behandelt die Sonate und ihre Begleitschrift deshalb nicht primär als «Werk» und «Kommentar», sondern als zwei gleichrangige, in ihrer Zielsetzung und Struktur eng miteinander verbundene künstlerische Äußerungen. Sie versucht in erster Linie, einige wesentliche Analogien zwischen Musik und Text herauszuarbeiten und über diese Analogien einen Zugang zum abstrakten, nicht an ein bestimmtes Medium gebundenen Ivesschen Denkstil zu gewinnen. Dabei soll der Blick zuerst auf die Genese und Gattungsspezifik der Concord Sonata und der Essays, dann auf verschiedene morphologische, syntaktische, formale, semantische und rhetorische Aspekte gerichtet werden.