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Erlösung der Schrift

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Schrift und Buch gehören zu den Schlüsselthemen der deutschen Romantik. Kein romantischer Autor hat diese Problemkomplexe jedoch in solchem Maß zu Angelpunkten seines Werkes gemacht wie Clemens Brentano. Hinter der außerordentlichen Vielfalt und Heterogenität seiner Texte zeichnet sich eine komplexe Buchmythologie ab, in deren Zentrum die Idee eines verlorenen paradiesischen Buches steht, das Brentano wiederzuerschreiben beansprucht. Methodisch der Diskursanalyse Foucaults und der Arbeit F A. Kittlers verpflichtet, die mit Theoremen der Grammatologie Derridas verknüpft werden, rekonstruiert Schmidt diese private Mythologie anhand von Texten Brentanos, die das Thema Buch im Spannungsfeld pädagogischer, bibliothekarischer und religiöser Diskurse exponieren. Als besonders aufschlussreich erweist sich Brentanos „Aufschreibesystem“ mit der stigmatisierten Nonne Anna Katharina Emmerick. Die von ihm mit Bibliothekswissen „geffütterte“ Seherin imaginiert und fokussiert verstreute Überlieferungen, die Brentano – als ihr Protokollant – in ein neues absolutes Buch überführt.

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1991

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