Pflegefamilien
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„Rolf legte sich ins Zeug, vor und nach dem Eintreffen des Sozialpädagogen: räumte sein Zimmer auf wie noch nie, hängte einige Fotos an die Wände und wollte gar den Kaffee kochen und sich am Kuchenbacken beteiligen. Und als sie sich beim Kaffeetrinken unterhielten, war er nicht wiederzuerkennen: Freundlich-höflich-distanziert war er gegenüber dem Besucher, sprach leise und unterbrach keinen. Der Sozialpädagoge war begeistert. Wie habe der Junge sich herausgemacht! Wie verwandelt! Nicht nur Sonnenschein? Schulprobleme? Ja, nun, wer habe die nicht, aber man merke doch gleich, daß es wirkliche Probleme hier nicht gebe. “Da sollten Sie mal einige von meinen anderen Eltern sehen!„ - “Bei Gelegenheit„ wolle er wiederkommen.“ (Leseprobe) Inhalt: 1. Entwicklung und Stand des Pflegekinderwesens 2. Entstehung der Pflegefamilie 2.1 Bewerbung beim Jugendamt 2.2. Auswahl und erste Kontakte 3. Erziehung in der Pflegefamilie 3.1 Aufnahme und erste Erfahrungen 3.2 Die Beziehung zum Jugendamt 3.3 Die leiblichen Eltern 3.4 Ablösung 4. Zur Weiterentwicklung des Pflegekinderwesens 4.1 „Professionalisierung“ 4.2 Pflegekinder und alternative Lebensformen 5. Literatur Die beiden Autoren begleiten ein Pflegeelternpaar bei der Erziehung eines Heimkindes und schildern deren Erlebnisse. Zwischendurch wird das Geschehen kommentiert und unterschiedlichste Arbeitsaufgaben gestellt: Zur Festigung und Wiederholung der Theorie, zu Seitenaspekten der jeweiligen Themen, zur selbständigen Analyse der geschilderten Praxis und zu eigenen pädagogischen Vorschlägen. Das Buch wirkt jedoch nicht langweilig-belehrend wie ein Schulbuch oder eine Enzyklopädie, sondern ist überwiegend im Romanstil aufgemacht und teilweise sehr spannend. Ein Muss für alle, die die Adoption eines Pflegekindes überdenken.