Eileen Gray
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Jahrzehntelang war sie so gut wie vergessen. Erst in den späten 60er Jahren entdeckte man sie wieder und feiert sie seitdem als Pionierin des modernen Design. Der Name Eileen Gray (1878-1976) wird heute im selben Atemzug mit Le Corbusier, Mies van der Rohe oder Marcel Breuer genannt, und einige ihrer Entwürfe - etwa der Tisch E-1027 oder der Bibendum Stuhl - erlangten Kultstatus, werden auf Auktionen zu Höchstpreisen gehandelt und in Lizenz nachgebaut. Eileen Gray, höhere Tochter schottisch-irischer Eltern, studierte anfangs Malerei in London und zog 1906 - für den Rest ihres langen Lebens - nach Paris. Dort begann sie ihre Karriere mit ungewöhnlichen Lackarbeiten. In dieser sehr aufwendigen und kostspieligen Technik, die sie bei einem japanischen Kunsthandwerker erlernte, entwarf sie funktional und sparsam geometrisch gestaltete Raumteiler, Wandverkleidungen, sogar Möbel, die die Pariser Hautevolee ebenso begeisterten wie ihre intellektuellen Bewunderer, darunter Somerset Maugham und Gertrude Stein. Der 1. Weltkrieg veränderte die gesellschaftliche und ästhetische Landschaft grundlegend. Zeitgleich mit Bauhaus und De Stijl entwickelte sich Eileen Gray in den 20er Jahren zu jener Repräsentantin einer streng den Gesetzen von Funktion und Material folgenden Moderne, als die sie heute gefeiert wird. Ihr eigenes, selbst entworfenes und eingerichtetes Haus in Südfrankreich - das angeblich Le Corbusier vor Neid erblassen ließ - setzte Maßstäbe für einen radikal modernen Lebensstil, einen Hauch von Luxus inbegriffen. Peter Adams' erste, 1984 erschienene Biographie zu Leben und Werk dieser außergewöhnlichen Künstlerin trug seinerzeit entscheidend zum weltweiten Eileen Gray-Revival bei. Der britische Kunstkritiker und Autor zahlreicher Bücher und für BBC verfasster Beiträge zur Kunst des 20. Jahrhunderts legt jetzt eine revidierte, um Informationen und neu entdeckte Materialien bereicherte Fassung seiner schon damals hochgelobten Eileen Gray-Biographie vor.