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Das „gemeinsame europäische Haus“ bleibt ein „Herrenhaus“, in dem die Interessen von Frauen vernachlässigt werden. Die Autorinnen argumentieren, dass die Geschlechterproblematik tief im ökonomischen und politischen Integrationsprozess Europas verankert ist. Immer mehr Europäerinnen sind nicht bereit, die Kosten einer Entwicklung zu tragen, die ihre Lebensverhältnisse verschlechtern könnte, wie das dänische Nein zu den Maastrichter Verträgen zeigt, das stark von Frauen unterstützt wurde. Der Hauptbeitrag des Bandes untersucht vergleichend die aktuellen Geschlechterarrangements und -konflikte in 20 europäischen Wohlfahrtsstaaten und identifiziert sechs Varianten des Wohlfahrtskapitalismus, die sich durch ihren „patriarchalischen welfare mix“ unterscheiden. Weitere Beiträge analysieren die Brüsseler Politikansätze in verschiedenen Bereichen wie Struktur-, Steuer- und Asylpolitik aus Frauensicht. Der marktradikale Kurs in der Wirtschafts- und Währungspolitik könnte zu einer Hierarchisierung der europäischen Gesellschaften und zu scharfen Verteilungskonflikten führen. Mit einem umfangreichen Datenanhang bietet das Buch ein informatives Nachschlagewerk über die Geschlechterverhältnisse in Europa. Es wird als gute Einführung in die frauenrelevante Europapolitik sowie als nützliches Werkzeug für die politische Arbeit hervorgehoben, das sowohl Männern als auch bisher desinteressierten Frauen empfohlen wird.
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Herrenhaus Europa, Susanne Schunter Kleemann
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 1992
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