Sprachorganisation im Gehirn bei mehrsprachigen Personen
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Die Sprache ist eines der wichtigsten zwischenmenschlichen Kommunikationsmittel. Es gilt für die Sprache, was auch für alle anderen Verständigungsmittel gilt, dass sie die Zeichen als Symbole benutzen, die einen bestimmten Bedeutungsinhalt haben. Phylogenetisch betrachtet waren die ersten „sprachlichen“ Äußerungen unartikulierte Le in Situationen, wo eine Gruppe die gegenseitige Verständigung erforderte. Der Grundstein der Sprache wurde jedoch erst in dem Moment gelegt, in dem die Le einen Symbolcharakter erhielten und anschließend nach den Regeln der Syntax zu Sätzen zusammengefügt wurden, was zur Ausbildung eines neuen Funktionszentrums in einer Gehirnhälfte führte. Die sprachlichen Funktionen lateralisierten sich in eine - beim Menschen in der Regel die linke - Hirnhälfte, welche aufgrund dieser bedeutenden kognitiven Leistung als die „dominante“ bezeichnet wird. Die Zielsetzung des vorliegenden Buches besteht in einer Untersuchung der cerebralen Sprachrepräsentanzen bei Personen, die mindestens zwei Sprachen beherrschen. Die dazu benutzte Methode ist das Wada-Verfahren, welches für die oben genannte Fragestellung unter den aktuell zur Verfügung stehenden Methoden von erstrangiger Bedeutung ist. Bei den Versuchspersonen handelte es sich um Patientinnen, bei denen aufgrund des Vorliegens eines epileptischen Leidens präoperativ die neuropsychologische Diagnostik durchgeführt wurde.