Die präoperative Kurzzeitvorbestrahlung mittels Hochvolttherapie (Kobalt-60-Gamma) bei Patienten mit Plattenepithel-Karzinomen des Mundbodens
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Bei der Behandlung maligner Tumoren haben sich die chirurgischen, die radiologischen und die internistischen Therapiekonzepte zu tragenden Säulen entwickelt. Die Tumorchirurgie und die Strahlentherapie stellen dabei die wesentlichen Stützen der lokalen Maßnahme gegen den Tumor dar, obwohl sie in den zurückliegenden Jahrzehnten nicht immer und nur bei wenigen Tumorentitäten im Sinne einer interdisziplinären Tumorstrategie gemeinsam angewandt wurden. O. Hug und A. Zuppinger haben bereits in den Siebziger Jahren auf die Möglichkeit einer Tumorzellschädigung mit niedrigen Dosen vor einer Operation hingewiesen. Erst durch die Veröffentlichung von K. Nakayama über die interdisziplinäre Behandlung des Oesophaguskarzinomsmit einer präoperativen Kurzzeitbestrahlung und anschließender radikaler Operation wurden die Vorzüge einer solchen Therapie anschaulich gemacht. Aufbauend auf diesem Konzept wurde im Bereich der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie für Karzinome der Mundschleimh in der Lokalisation des Mundbodens diese Behandlungsstrategie eingesetzt und im Rahmen einer interdisziplinären prospektiv randomisierten Studie geprüft. Dabei wurde eine Kurzzeitbestrahlung mit 3 x 6 Gy vor der sich unmittelbar daran anschließenden radikalen chirurgischen Therapie des Tumors, inklusive der drainierenden Lymphstationen eingesetzt. Nach Abheilung erfolgte eine weitere radiologische Therapie bis auf kurative Dosen. Der Effekt dieser Therapie konnte sowohl im Rahmen der histologischen Aufarbeitung an Veränderungen der Tumorzellen, als auch an den statistischen Ergebnissen dargestellt werden, der Effekt einer Kurzzeitvorbestrahlung schlug sich nieder in einer letalen Schädigung der Tumorzellen. Der klinische Erfolg wurde dadurch ausgewiesen, dass die mediale Überlebenszeit von vorbestrahlten Patienten von 30 auf 76 Monate gesteigert werden konnte. Unabhängig davon war das Rezidiv- und Metastasenverhalten signifikant geringer als bei den nichtvorbestrahlten Patienten. Dieses Buch stellt die Grundlagen der Vorbestrahlung und das Therapiekonzept heraus und bewertet summarisch, histologisch und statistisch die prospektiv randomisierte Studie nach einen achtjährigen „follow up“. Die zur Vorbestrahlung verfügbare internationale Literatur wird dabei nicht nur aufgelistet, sondern kritisch bewertet.