Terminologie und Einzelsprache
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Bei der Beschäftigung mit der fachsprachlichen Lexik trifft man heute vielfach auf die These, Terminologien seien nichts anderes als ein Spiegel der «objektiven», durch den fachlichen Gegenstandsbereich vorgegebenen Gliederung der Wirklichkeit. Die Terminologien aller Einzelsprachen folgten dieser Gliederung auf mechanische Art und Weise, weshalb auf zwischensprachlicher Ebene eine «Universalität» des sprachlichen Rasters gegeben sei, die darin ihren Ausdruck finde, daß zu jedem beliebigen Terminus in der einen Sprache eine 1:1-Entsprechung in jeder anderen Sprache gefunden werden könne. Für die Fachübersetzung bedeute dies, daß sie sich - zumindest, was die Ebene der Lexik anbelangt - auf einen bloßen Austausch der Signifikanten beschränken könne, also gleichsam einen «Umetikettierungsprozeß» darstelle. Die vorliegende Arbeit versucht, dieser These entgegenzutreten und aufzuzeigen, daß ein derart einfacher Substitutionsprozeß meist nicht möglich ist.