Lautung im Gespräch
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Innerhalb der deutschen Standardaussprache erweist sich die Beschreibung der phonetischen Form des (überregionalen) Gesprächs als besonders schwierig und umstritten. Die vorliegende Arbeit stellt die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung vor, die die Materialgrundlage für diese Diskussion erweitert und ergänzt sowie neue Erkenntnisse zum Bedingungsgefüge für Reduktionserscheinungen im Gespräch vermittelt. Der Darstellung liegt ein umfangreicher Gesprächskorpus zugrunde, dessen segmentale Form vollständig erfasst wurde, wodurch ein Gesamtbild von Art und Umfang von Reduktionserscheinungen im standardsprachlichen Gespräch entsteht. Einflüsse prosodischer Parameter, u. a. von Akzent und Pausen, die Stellung im Syntagma und die Bedeutung lexikalischer Faktoren für das Reduktionsgeschehen werden berücksichtigt. Es kann nachgewiesen werden, dass die Bedeutung der segmentalen Einbettung ( Lautnachbarschaft ) für das Reduktionsgeschehen insgesamt geringer ist, als bisher angenommen und prosodischen und lexikalischen Faktoren nachgeordnet ist. Der Darstellung der empirischen Untersuchung ist eine Diskussion zu Fragen einer sich am realen Sprachgebrauch orientierenden Aussprachekodifizierung, zu Koartikulation, Prosodik und Reduktion sowie Reduktion und „phonetischem Stil“ vorangestellt. Der Anhang der Arbeit enthält das in enger Transkription nach IPA ( mit einigen Modifizierungen ) dokumentierte Gesprächskorpus.