Zwangsarbeit bei Daimler-Benz
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Daimler-Benz war das erste Unternehmen, das das Thema Zwangsarbeit wissenschaftlich aufarbeiten ließ. Die Studie erschien 1994 nach fast zehnjähriger Forschungsarbeit. Eine wichtige Grundlage für die Untersuchung, die mit diesem Band in zweiter Auflage erscheint, bildete die Befragung von 270 Zeitzeugen – jeweils in ihrer Muttersprache. Was heute als wissenschaftlicher Standard gilt, hatte in den 1990er Jahren noch Pioniercharakter. Das Ergebnis zeigt, dass der Zwangsarbeitereinsatz bei Daimler-Benz – wie bei anderen privatwirtschaftlichen Unternehmen auch – vor allem unter dem Aspekt der Vorsorge für die Nachkriegszeit zu verstehen ist. Die Untersuchung zur Zwangsarbeit bei Daimler-Benz gewann durch Fragen nach einer Entschädigung an politischer Brisanz und wurde in der Öffentlichkeit und der Wissenschaft überwiegend positiv rezipiert. Daimler-Benz leistete mit diesem Band einen Beitrag dazu, dass auch andere Unternehmen ihre Vergangenheit kritisch untersuchen ließen – zumal das Interesse der Öffentlichkeit am Verhalten von Unternehmen zur Zeit des Nationalsozialismus nach wie vor ungebrochen ist.