Den Pessimismus organisieren
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Die historische Katastrophe des Dritten Reichs drängt auch der Literatur die Frage auf, ob angesichts dieser und anderer zweifelhafter Erfolgsgeschichten Geschichtsphilosophie als grundsätzlich optimistische Denkform im 20. Jahrhundert noch angängig ist. Nicht nur Walter Benjamins Versuch einer „Annihilation der Idee des Fortschritts“ benutzt säkular gewendete eschatologische und theologische Vorstellungen eines plötzlichen Sprungs in die Erlösung als Alternative. Anna Seghers, Hermann Broch, Thomas Mann, Elisabeth Langgässer, Alexander Kluge, vor allem aber Walter Benjamin (Entstellung als Modus von Erkenntnis), Arno Schmidt (Zerschlagung von Geschichte) und Peter Weiss (pathetisch-schmerzhafte Hinwendung an die Erinnerung) arbeiten daran auf jeweils ganz unterschiedliche Weise. Die einzige mögliche Form von Erlösung, so ein Ergebnis dieser Untersuchung, scheint in der Kunst immer wieder nur in der ästhetischen Figur selbst zu liegen.