Präventionspolitik
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Seit den 70er Jahren tritt immer offener zutage, daß die Medizin viele der heute bedeutsamen Krankheiten nicht im herkömmlichen Sinne „heilen“ kann. Sie kann individuell helfen, aber eine Umkehr der gesellschaftlichen Trends ist von ihr nicht zu erwarten. Daher setzt man in den Industrieländern zunehmend Hoffnungen auf Prävention und Gesundheitsförderung. Es zeigt sich aber hier ein Dilemma: Je mehr diese an den gesellschaftlichen Status quo angepaßt (und damit durchsetzungsfähig) sind, desto geringer sind in der Regel die zu erwartenden gesundheitlichen Effekte. Umgekehrt stoßen effektive, weil an den sozial veränderbaren Krankheitsursachen ansetzende Strategien auf nur schwer überwindbare Hindernisse auf dem Feld von Interesssen- und Machtkonstellationen. Die Probleme liegen daher weniger auf dem Gebiet der medizinischen und technischen als vielmehr der sozialen Innovationen. Das Buch diskutiert unter diesem Aspekt wichtige Felder der Präventionspolitik wie Lebensstil, Arbeit, Stadt und Schule, befaßt sich kritisch mit strategischen Modellen und geht auf einzelne gesundheitliche Risikolagen ein.