Innovatives Entsorgungsmanagement
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Belastungen der Umwelt durch die Produktion von Gütern und durch deren Nutzung führen aufgrund hoher Entsorgungskosten und der Sensibilität in der Öffentlichkeit zu einem Druck auf Unternehmen, nicht nur ihre Produktion entsorgungsgerecht zu gestalten, sondern auch die Verantwortung für die Auswirkungen der Nutzung und der dabei anfallenden Rückstände mit zu übernehmen. Die meisten Unternehmen reagieren bislang noch recht zurückhaltend auf diese neuen Aufgaben, da sie, dem Ziel der kurzfristigen Gewinnmaximierung folgend, zunächst nur die Kosten einer Umstellung ins Kalkül nehmen, ohne die längerfristigen Chancen zu sehen. Die Schwierigkeiten im Umgang mit Entsorgungsproblemen sind auf zwei Spezifika zurückzuführen: Zum einen ist die häufig unterschätzte Komplexität des Entsorgungsmanagements zu nennen. Umweltbelastungen treten an vielen Stellen im Wertschöpfungsnetzwerk auf und erfordern zu ihrer Bewältigung ein ganzes Bündel unterschiedlichster Entsorgungsaktivitäten. Das Entsorgungsmanagement erweist sich als Wertschöpfungsnetzwerk-Problem. Zum anderen bereitet es Schwierigkeiten, daß Entsorgungsprobleme über den gesamten Lebenszyklus von Technologien hinweg zu bewältigen sind. Vor diesem Hintergrund kann das Entsorgungsmanagement als Lebenszyklus-Problem, oder allgemeiner als Zeitproblem charakterisiert werden. Für beide Problemkategorien ist ein theoretisch-konzeptionelles bzw. Instrumentendefizit zu diagnostizieren. Das ›Innovative Entsorgungsmanagement‹ setzt an diesem Punkt an und bietet einen integrierten, betriebswirtschaftlich ausgerichteten Ansatz zur Bewältigung der Entsorgungsprobleme im Industriebetrieb. Neben Instrumenten für die Identifikation, Analyse und Beurteilung von Umweltbelastungen werden zwei Ansätze vorgestellt, die auf die monetäre Bewertung der Entsorgungsaktivitäten gerichtet sind. Am hochaktuellen Beispiel der Entsorgung von Elektronikschrott wird der Nutzen des innovativen Ansatzes demonstriert.