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Die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich sind nach wie vor von Vorurteilen geprägt. Als Konrad Adenauer am 14. September 1958 de Gaulle in Colombey traf, hatte er große Bedenken, da er fürchtete, de Gaulle könnte „antideutsch“ eingestellt sein. Diese Sorgen basierten jedoch auf Fehlinformationen, denn de Gaulle hatte bereits 1924 in seinem Buch „Über die Zwietracht beim Feind“ die Bewunderung für das deutsche Volk geäußert. Enge Mitarbeiter und sein Sohn bestätigten, dass de Gaulle eine besondere Affinität zu Deutschland hatte. Adenauer erkannte schnell, dass seine Befürchtungen unbegründet waren. Umgekehrt täuschte sich de Gaulle, als er 1962 in Deutschland gefeiert wurde; er erkannte nicht die Abhängigkeit der Bundesrepublik von den USA wegen Berlin. Dies führte dazu, dass der deutsch-französische Vertrag vom Bundestag mit einer kritischen Präambel versehen wurde. Die Liste der Missverständnisse erstreckt sich bis in die Gegenwart. Beide Länder kannten sich zu wenig, und das Unverständnis beruht oft auf mangelndem Wissen über die Geschichte des jeweils anderen. Die komplexe deutsche Vergangenheit ist im Nachbarland schwer zu vermitteln, während die Entwicklung des zentralisierten französischen Nationalstaates in Deutschland wenig bekannt ist. Diese Vorurteile sind bedauerlich, da eine enge Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern für die europäische Entwicklung unerlässlich ist.
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Geschichte Frankreichs, Peter Schunck
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 1994
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