Watanabe Kazan
Autoren
Mehr zum Buch
Der Roman „Watanabe Kazan“ (1935) ist eines von zehn Werken, die Ende der dreißiger Jahre in einer „Bibliothek der japanischen Romane der Gegenwart“ (Klett-Cotta) in deutscher Übersetzung erscheinen sollten. Dieses Bibliotheksprojekt konnte wegen der Kriegsereignisse nur ansatzweise verwirklicht werden, und die 1941 von Konami Hirao fertiggestellte Übersetzung blieb lange verschollen. Die jetzige Ausgabe stellt das Werk erstmals in deutscher Sprache vor. „Watanabe Kazan“ führt den Leser in die Welt zweier herausragender Japaner, die beide - zu ganz unterschiedlichen Zeiten - unter europäischem Kultureinfluß ein so interessantes wie widerspruchsvolles Leben führten: in die fiktive Welt der Titelfigur des biographischen Werkes und in die reale Welt seines Verfassers. Der politisch engagierte Maler Watanabe Noboru (1793-1841), der den Künstlernamen Kazan trug, war eine schillernde Künstler- und Intellektuellenfigur der Edo-Zeit. Für den Schriftsteller Fujimori Seikichi (1892-1977), der sich zur Zeit der Niederschrift des Romans in einer Oppositionsbewegung gegen das herrschende politische System Japans engagierte, gilt dies in ähnlicher Weise - er war ein nicht unumstrittener Autor in enger Verbindung zu seiner Epoche. Sein Roman gestaltet das bewegte Leben und das hochtragische Ende des berühmten Watanabe Kazan. Das Buch bietet - unter Berücksichtigung einer Vielzahl von Dokumenten, die die Vita des Malers betreffen - eine spannend zu lesende farbenreiche „Innenansicht“ Japans in der späten Tokugawa-Zeit. Dem Roman sind eine Reihe von Werken des Malers Watanabe Kazan - viele davon vierfarbig - beigegeben. Ein ausführliches Nachwort von Yamashita Toshiaki wirft interessante Schlaglichter auf die Entstehungsgeschichte des Buches und seiner Übersetzung. Zum besseren Verständnis der historischen Personen und Ereignisse dienen die Erläuterungen im Anhang. „Ach, wo soll ich anfangen zu schwärmen bei diesem Buch?. Ach, es ist halt ein Buch für alle fast vergessenen und durchaus sinnlichen Lesegenüsse.“ (Albrecht Kloepfer, „Kawaraban“)