Ernährung in der Armut
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Auch in Wohlfahrtsstaaten wie Deutschland nimmt die Armut zu. Unter den mannigfaltigen Konsequenzen von Armut sind auch Folgen für die Ernährung der Betroffenen zu verzeichnen; eine zusammenfassende Darstellung hierüber fehlt bislang. Dieser Sammelband schließt die Lücke, indem er den gegenwärtigen Wissensstand über Ernährung in der Armut dokumentiert. Die Beiträge zeigen, daß andauernde Armutsphasen den Betroffenen langfristig Ernährungsweisen aufzwingen, die gesundheitlich abträglich sind. Auch die soziale und kulturelle Qualität des Essens leidet. Zwar sind anhaltender Hunger und extreme Mangelernährung in der Bundesrepublik nicht anzutreffen, doch zeigen auch die hier vorgestellten sozialepidemiologischen Analysen eine weitreichende gesundheitliche Benachteiligung der unteren sozialen Schichten bei ernährungsbedingten Erkrankungen. Bereits Haushalte mit Einkommen oberhalb der Sozialhilfegrenze verändern ihren Nahrungsmittelkonsum und schränken ihn ein. Diskutiert wird auch die besondere Ernährungssituation von Kindern, die zunehmend von Armut betroffen sind, von Sozialhilfeempfängern und Obdachlosen.