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Einheimische in der apulischen Vasenmalerei

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Die vom Ende des 5. bis zum Anfang des 3. Jhs. v. Chr. fabrizierten rotfigurigen apulischen Vasen wurden im Spannungsfeld zweier Kulturen hergestellt und rezipiert. Produziert in der griechischen Kolonie Tarent, wurde die apulische Keramik in großem Umfang bei der einheimischen italischen Bevölkerung des tarentinischen Hinterlandes abgesetzt. Es stellt sich daher die Frage, auf wen die Keramik und ihr bildlicher Dekor bezogen waren - auf die Tarentiner, die Einheimischen oder teils auf die einen und teils auf die anderen? Eine sinnvolle Interpretation der Vasenbilder ist erst möglich nach Klärung dieses Problems, das sich der Forschung bisher noch kaum gestellt hat. Das Formen- und Bildrepertoire der apulischen Vasen bietet einige konkrete Hinweise, daß die einheimischen Rezipienten zumindest teilweise von den tarentinischen Produzenten berücksichtigt wurden: zum einen wurde die indigene Vasenform der Trozella in der apulischen Keramik imitiert, zum anderen zeigen rund 300 Vasen Darstellungen mit indigenen Figuren. Anhand dieses bisher kaum beachteten Materials werden in dieser Publikation Probleme der Interpretation analysiert, nach dem Bezugsrahmen der apulischen Vasen gefragt und untersucht, inwiefern die Darstellungen Aufschluß über die einheimische Bevölkerung Apuliens bieten.

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1995

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