Freilandökologische Untersuchungen und Gewächshausexperimente zur Effizienz hygroskopisch beweglicher Diasporen von Spermatophyten
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Gegenstand der Arbeit ist die ökologische Bedeutung des Bohreffektes hygroskopisch beweglicher Ausbreitungseinheiten (Diasporen) von Phanerophyten unter Berücksichtigung der pflanzensoziologischen Stellung der Sippen. Die Erstellung von Ausbreitungsspektren erlaubt die Beurteilung der Bedeutung des Ausbreitungsmechanismus in Pflanzengemeinschaften. Der Mengenanteil von Arten mit hygroskopischen Diasporen in den untersuchten Pflanzengesellschaften ist sehr begrenzt. Es handelt sich um wenige Arten, die aber an den Standorten oft dominierend sind: Pulsatilla vulgaris in einem Halbtrockenrasen (Mesobrometum) oder Trockenrasen (Xerobrometum), Stipa capillata in (sub) kontinentalen Steppenrasen (Allio? Stipetum capillatae) und Erodium Cicutarium in ruderal beeinflußten Pioniergesellschaften. Zur Erforschung der Effizienz des Bohreffektes werden neuartige freilandökologische Methoden vorgestellt. Durch die farbliche Markierung der Diasporen konnte der Ausbreitungsvorgang von der Mutterpflanze bis zum Erreichen der für die Keimung und Etablierung geeigneten Mikrostandorte („microsites“) am Boden verfolgt werden. Mit Hilfe eines geeigneten Systems von Kategorien konnte die Dynamik des Bohr- und Einsteckvorganges erfaßt und quantitativ ausgewertet werden. Erstmalig wurden detaillierte Ausbreitungsdistanzen ermittelt und statistisch ausgewertet.