Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott
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Fesselnd erzählt Anna Willi von ihrem arbeits- und entbehrungsreichen Leben als Magd und spätere Kleinbäuerin in Oberschwaben, der Schweiz und dem Gebiet zwischen Schwäbischer Alb und Schwarzwald. 1931 geboren, wächst Anna als älteste Tochter von Kleinbauern in einem Dorf nahe Biberach an der Riß auf. Der Vater ist chronisch krank, die Mutter liegt oft im Wochenbett. Als Älteste muss das Mädchen deshalb viele Arbeiten auf dem Hof selbständig erledigen. Einen Beruf darf sie nicht erlernen, „das müssen bloß die Buben. Du musst kochen, backen, nähen und flicken können und alle Arbeiten, die es auf einem Hof gibt.“ Jahrelang verdingt sich Anna als Magd auf verschiedenen Höfen, die von den Eltern für sie ausgesucht werden. Das Leben ist bestimmt von schwerer Arbeit - oft mehr als 18 Stunden am Tag. Die Bezahlung ist kärglich, Urlaub gibt es nicht. Das gesparte Geld verwendet Anna für ihre Aussteuer. Eines Tages will sie ihren eigenen Hof haben, „damit man weiß, wofür man schafft“. Aber auch nach ihrer Heirat ändert sich nicht viel in ihrem Leben. Zusammen mit ihrem Mann wohnt sie im Haus der Schwiegereltern, die ebenfalls Kleinbauern sind. Den Hof muss sie fast alleine umtreiben, da der Mann auswärts arbeitet, gleichzeitig machen ihr die Schwiegereltern das Leben schwer und verleumden sie bei der Verwandtschaft und im Dorf. Mit 27 Jahren bekommt Anna ihr erstes Kind, mit vierzig das letzte, acht insgesamt. Im Alter von 58 Jahren begann Anna Willi ihre bewegte und bewegende Lebensgeschichte aufzuschreiben.