Die Rettung der Architektur vor sich selbst
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Was sich heute - oft schamlos - Architekturkritik nennt, ist selten mehr als affirmative Produktbegleitung und meist auf der Hut, sich mit Architekten anzulegen. Ernstzunehmende Architekturkritik, sagt Dieter Hoffmann-Axthelm, sei machbar nur als Rede jenseits der Architektur - oder auf ihrer Grenze. Wenn sie diese Grenze den Architekten sichtbar machen soll, dürfe sie wenigstens nicht mit beiden Füßen auf deren Boden stehen. Ob eine Architektur ästhetische Kraft hat und in der Gegenwart bestehen kann, zeige sich daran, ob sie mit den Verungültigungen und Wahrnehmungsveränderungen einer sich permanent umschichtenden Wirklichkeit mitzuhalten vermag. Soll ernst gemacht werden, dann müsse man unerbittlich und erbarmungslos unterscheiden zwischen Architektur, die den furchtbaren gesellschaftlichen Wunsch nach Verkörperung und Wahrnehmbarkeit zu befriedigen versucht, und Architektur, die Qualität sagt und sich mit der bloßen Fortschreibung des Handelsüblichen begnügt.