Loyalität und Rebellion
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Der international bekannte Politikwissenschaftler Maruyama Masao erläutert und veranschaulicht, welche inneren Spannungen der für Japans neuere Geschichte bedeutendste Umbruch - der von 1867/68 - und die auf ihn folgenden tiefgreifenden Veränderungen in der Gesellschaft auf der Ebene des Ichs erzeugten und wie sie dort verarbeitet wurden. Maruyama untersucht dies anhand von Texten von Politikern, politischen Publizisten und Schriftstellern der Meiji-Zeit (1868-1912). Besonders herausgearbeitet wird, wie sich Loyalität und Rebellion jeweils artikulierten, ob und wie also die mit dem Wechsel der politischen Herrschaft einhergehende Verlagerung des Loyalitätsobjekts akzeptiert wurde - oder nicht. Maruyama geht auch ausführlich auf die Vorgeschichte ein und legt dar, wie Loyalität und Rebellion vor 1868 verstanden wurden. Vor allem seine breite kulturhistorische Perspektive macht dieses in Japan heftig debattierte Buch, das auch einige im Westen gängige Japan-Vorstellungen relativiert und in neuem Licht erscheinen läßt, interessant, instruktiv und zugleich enorm spannend. „Was Maruyamas Untersuchung zu einer so stimulierenden Lektüre macht, ist die für seinen Ansatz charakteristische Verknüpfung der Ebene der Bewußtseinsprozesse mit der Ebene der realen gesellschaftlich-politischen Prozesse“ (Wolfgang Seifert) „Die deutsche Übersetzung ist von ungewöhnlicher Sorgfalt. Da die Zusammenhänge dem deutschsprachigen Leser oft neu sein dürften, haben die Übersetzer und Herausgeber durch viele Fußnoten, durch ein Glossar und durch eine Einleitung das Verständnis zu erleichtern versucht.“ (Rudolf Wolfgang Müller, „Süddeutsche Zeitung“)