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Nach der gängigen Forschungsmeinung gliedert sich das westgermanische Sprachgebiet in einen nördlichen, nordseegermanischen und einen südlichen, deutschen Teil. Altenglisch, Altfriesisch und Althochdeutsch lassen sich diesen Blöcken problemlos zuordnen, während das Altsächsische aufgrund seiner variablen Merkmale im Lautstand und Formenbau eine Sonderstellung einnimmt. Diese Janusköpfigkeit hat zu zahlreichen Interpretationen geführt. Jüngste Auffassungen deuten darauf hin, dass das Altsächsische ursprünglich eine nordseegermanische Sprache war, die durch die fränkische Unterwerfung des Sachsenreiches vom Deutschen beeinflusst wurde. Steffen Krogh argumentiert jedoch, dass die Zahl sicherer nordseegermanischer Merkmale im Altsächsischen, vor allem lautlicher Art, geringer ist als bisher angenommen. Zudem zeigt er, dass der altsächsische Formenbau, trotz des Fehlens spezifisch altsächsischer Endungen, nicht ausschließlich nordseegermanisch oder deutsch ist, sondern spezifisch altsächsisch und somit auf eigenen Grundlagen beruht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Altsächsische eine westgermanische Sprache sui generis darstellt, deren anfängliche Klarheit durch spätere Sprachkontakte mit Englisch, Friesisch und Hochdeutsch teilweise verwischt wurde.
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Die Stellung des Altsächsischen im Rahmen der germanischen Sprachen, Steffen Krogh
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- Erscheinungsdatum
- 1996
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