Die preussische und österreichische Kriegspropaganda im Ersten und Zweiten Schlesischen Krieg
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Die publizistische Begleitung frühneuzeitlicher Kriege hat in der historischen Forschung bislang wenig Beachtung gefunden. Dies gilt insbesondere für die Schlesischen Kriege. Anhand einer fundierten Quellengrundlage untersucht die vorliegende, methodisch versierte Arbeit aus der Schule Konrad Repgens Organisation, Mittel, Inhalte und Ziele der preußischen und österreichischen Kriegspropaganda während des Ersten und Zweiten Schlesischen Krieges. Sie eröffnet damit eine neue, bisher kaum beachtete Dimension dieser kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Friedrich dem Großen und Maria Theresia. Die eingehende Untersuchung der beiderseitigen politischen Propaganda belegt, daß die Auseinandersetzung zwischen den Kontrahenten auch abseits der Schlachtfelder ausgesprochen intensiv geführt wurde. Preußen und Österreich haben staatliche Propaganda gleichermaßen intensiv gegeneinander eingesetzt. Die publizistische Begleitung des politischen und militärischen Konfliktes wurde als selbstverständliches und wichtiges Mittel staatlicher Interessenvertretung angesehen. Planung, Abfassung und Verbreitung der beiderseitigen Propaganda erfolgten sowohl in Preußen als auch in Österreich stets auf Befehl oder in Abstimmung mit der obersten Staatsleitung. Der Einsatz staatlicher Publizistik war auf konkrete politische Wirkung berechnet: Beide Seiten bemühten sich, durch die Publikation von zahlreichen offiziellen und inoffiziellen Druckschriften das eigene Handeln öffentlich zu rechtfertigen und gleichzeitig das gegnerische Vorgehen sowohl in politisch-moralischer als auch in rechtlicher Hinsicht vollständig zu diskreditieren. Sowohl die einzelnen Aussagen als auch die generelle Argumentation der beiderseitigen Propaganda waren stets nach den jeweiligen politischen Interessenlagen und nach den bestehenden Konstellationen ausgerichtet. Dieser Wandel der legitimatorischen Leitlinien wird in der vorliegenden Arbeit erstmals untersucht und liefert neue Erkenntnisse für die historische Interpretation des Konfliktverlaufs im Ersten und Zweiten Schlesischen Kriege. Diese Untersuchung stellt insgesamt einen überzeugenden Beleg für den starken Legitimationsdruck dar, unter dem die Regierenden der frühen Neuzeit im Hinblick auf ihre kriegerischen Unternehmungen standen.