Parameter
Kategorien
Mehr zum Buch
Die Ethik steht von Anfang an dem Leben mit vor, weil der Mensch ja das Überleben nicht einfach als einziges Ziel sieht, sondern sich sogleich und immer mitlaufend um ein Gutes Leben bemühen will, um nicht nur herkünftig und naturwüchsig existieren zu müssen. Denn er will schon a priori aus seiner Herkunft heraus, um für sich einmalig zu werden. Ohne Ethik ist dies nicht möglich, denn erst die Ethik vermag dem Menschen jene variablen Lebensformen zu erschließen, die über den Tagtraum und über das Alltagsleben hinauswachsen können. Das ist nur über Normsicherheit und damit über klare Prinzipien des Guten wie des Bösen möglich, weil erst dadurch Rechts- und Gemeinschaftssicherheit möglich wird, die dann dem Individuum jene Freiräume eröffnen und schaffen helfen, die es braucht, um einmalig werden zu können, weil dazu Muße, Energie und Freiheit notwendig sind. Was aber ist gut? Mit dieser Frage ist die moderne Welt nicht weiter als die frühe Menschheit oder Sokrates. Mit dem Ziel allein, gut zu sein, würde die Ethik sich nur auf das praktische Feld der Demokratie begeben. Mit der Beantwortung der Frage, was aber gut wäre, würde sie ebenfalls nur in die Arme der Halbbildung, der Laizisten und der Analysten treiben. Es kommt darauf an, dass überhaupt von vornherein auch die Ethik als Theorie angenommen und begriffen wird, denn erst wo ein Kulturkreis entdeckt, wie unendlich reich die Möglichkeiten des Guten als Form und Methode sein und werden können, kann es den Menschen gelingen, ihre Gestaltungsvielfalt und Weltoffenheit des Denkens, Gesinnens und Handelns selbstverantwortlich zu gestalten. In diesem Werk unternimmt der Autor deshalb den Versuch, die Ethik als theoretische Wissenschaftsdisziplin zu begründen. Der erste Band stellt zunächst aus der Kulturmentalität erwachsende Ethikstrukturen heraus, wie sie sich besonders in Europa und Angloamerika entwickelt haben. Daraufhin werden die Grundformen der Inhalte zur Darstellung gebracht. Der Band wird durch die interessante Darstellung wesentlicher Systemverhältnisse und eines entsprechenden Vergleichs abgerundet.
Buchkauf
Theoretische Ethik, Hans Hartmut Karg
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 1996
Lieferung
Zahlungsmethoden
Feedback senden
- Titel
- Theoretische Ethik
- Sprache
- Deutsch
- Autor*innen
- Hans Hartmut Karg
- Verlag
- Kovač
- Verlag
- 1996
- ISBN10
- 3860644475
- ISBN13
- 9783860644478
- Kategorie
- Literaturwissenschaft
- Beschreibung
- Die Ethik steht von Anfang an dem Leben mit vor, weil der Mensch ja das Überleben nicht einfach als einziges Ziel sieht, sondern sich sogleich und immer mitlaufend um ein Gutes Leben bemühen will, um nicht nur herkünftig und naturwüchsig existieren zu müssen. Denn er will schon a priori aus seiner Herkunft heraus, um für sich einmalig zu werden. Ohne Ethik ist dies nicht möglich, denn erst die Ethik vermag dem Menschen jene variablen Lebensformen zu erschließen, die über den Tagtraum und über das Alltagsleben hinauswachsen können. Das ist nur über Normsicherheit und damit über klare Prinzipien des Guten wie des Bösen möglich, weil erst dadurch Rechts- und Gemeinschaftssicherheit möglich wird, die dann dem Individuum jene Freiräume eröffnen und schaffen helfen, die es braucht, um einmalig werden zu können, weil dazu Muße, Energie und Freiheit notwendig sind. Was aber ist gut? Mit dieser Frage ist die moderne Welt nicht weiter als die frühe Menschheit oder Sokrates. Mit dem Ziel allein, gut zu sein, würde die Ethik sich nur auf das praktische Feld der Demokratie begeben. Mit der Beantwortung der Frage, was aber gut wäre, würde sie ebenfalls nur in die Arme der Halbbildung, der Laizisten und der Analysten treiben. Es kommt darauf an, dass überhaupt von vornherein auch die Ethik als Theorie angenommen und begriffen wird, denn erst wo ein Kulturkreis entdeckt, wie unendlich reich die Möglichkeiten des Guten als Form und Methode sein und werden können, kann es den Menschen gelingen, ihre Gestaltungsvielfalt und Weltoffenheit des Denkens, Gesinnens und Handelns selbstverantwortlich zu gestalten. In diesem Werk unternimmt der Autor deshalb den Versuch, die Ethik als theoretische Wissenschaftsdisziplin zu begründen. Der erste Band stellt zunächst aus der Kulturmentalität erwachsende Ethikstrukturen heraus, wie sie sich besonders in Europa und Angloamerika entwickelt haben. Daraufhin werden die Grundformen der Inhalte zur Darstellung gebracht. Der Band wird durch die interessante Darstellung wesentlicher Systemverhältnisse und eines entsprechenden Vergleichs abgerundet.