Neue Naphtalincarbonsäureester
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In dieser Arbeit geht es um die Darstellung und ERP- spektroskopische Untersuchung der Radikalanionen von Naphthalincarbonsäureestern und deren Thioanaloga. Die Ausgangsstoffe für die Estersynthese werden durch umfangreiche Aromatenchemie am Naphtalinring erhalten. 37 bisher unbekannte Naphtalincarbonsäureester werden hergestellt, zum Teil mit der sterisch sehr anspruchsvollen tert-Butylgruppe im Ester und am Naphtalinsystem, beides von großem Vorteil für eine vereinfachte Auswertung der ERP-Spektren. Die EPR-Spektroskopie gibt als einzige Methode Einblick in die Struktur von Radikalanionen und der Verteilung der Spindichte. Auf 41 Abbildungen werden ein Großteil der gemessenen EPR-Spektren und die für eine sorgfältige Auswertung unerlässliche Spektren-Simulationen gezeigt. Die sehr gute Auflösung der Naphthalincarbonsäurester-Spektren lässt eine große Elektronenaufenthaltswahrscheinlichkeit bei den meisten Protonen am aromatischen System erkennen. Anders liegen die Verhältnisse bei den Thioanaloga. Die Spindichte wird von dem schweren Schwefelatom aus dem Naphthalinring in die Estergruppe hineingezogen. Die Aufnahme weiterer Elektronen, zur Bildung höher geladener Radikalanionen, durch Einführung von Schwefelatomen in der Estergruppe, könnte potentiell zur Herstellung von organischen Leitern führen. Zur Zuordnung der Kopplungskonstanten werden verschiedene molekülorbital-theoretische Berechnungen durchgeführt und die Ergebnisse verglichen.