Das digitale Nirwana
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Die schöne neue Online-Welt ist auf dem Vormarsch. Scheinbar unaufhaltsam verwandelt sie den Menschen in einen Nomaden, der zwischen Myriaden von virtuellen Welten sein Glück sucht. Bernd Guggenberger nimmt die digitalen Verheißungen und Sehnsüchte kritisch unter die Lupe. Für Microsoft-Gründer Bill Gates hat das Paradies auf Erden bereits seinen Einzug gehalten. Der rasante Fortschritt der neuen Kommunikationstechnologien werde uns, so verkündet er, einen digitalen Garten Eden bescheren. Vergangen die Begrenzungen von Zeit und Raum, hinfällig die Mühen des Zwischenmenschlichen - Cybersex und Teledildonik sei Dank. „Auf zu neuen Ufern“ ist die Devise der Technikgläubigen in Internet und Cyberspace, wo alles nur noch Information ist, was wir einmal Wirklichkeit genannt haben. Bei solcher Euphorie in den High-Tech-Kathedralen der virtuellen Realität bleiben Zweifel an der schönen neuen Datenwelt auf der Strecke. Im Gottesdienst der Cyberfreaks geht es um Glückseligkeit im digitalen Nirwana und Erlösung auf der Datenautobahn, nicht um dringliche Fragen, die wir uns stellen müssen. Bernd Guggenberger konfrontiert uns mit ihnen: Was bedeutet es für unser Leben und Zusammenleben, wenn sich Dinge, Menschen und die Natur aus unserer unmittelbaren Erfahrung verabschieden? Was bedeutet der Verlust an primärer Anschauung für unsere Urteilskraft, für die Entwicklung unserer sozialen und kommunikativen Fähigkeiten, für das Entstehen von Kreativität und Phantasie? Bluten wir emotional und menschlich aus, während wir mit allem, was die neuen Medien hergeben, hochrüsten?