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Stephan Melzl

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Ein kleines Mädchen stützt sich selbstvergessen auf eine Axt, die größer ist als es selbst. Die scharfe Klinge, mit der es gerade einen Baum gefällt hat, zeigt mitten unter ihr weit aufschwingendes Kleid. Der Baumstumpf spiegelt das rosige Geschlechtsteil wieder. Stephan Melzl (geb. 1959 in Basel, lebt und arbeitet in Frankfurt/Main) hat das Kind in einen Ausschnitt des Rokoko-Bildes „Schaukel“ von Fragonard gestellt, in dem eine höfische Dame beim Schaukeln ihrem Liebhaber bereitwillig einen Blick unter ihren Rock gewährt, und kurz „Cut“ (2011) genannt. Die präzise kalkulierte Übertreibung, mit der Melzl seine Sujets in Renaissancemanier mit Ölfarbe auf Holz malt, kann als Waffe gegen verlogene Vorstellungen von idyllischen Lebenswelten, an denen der Mensch allzu lange festhält, verstanden werden. In der Bildwelt des Künstlers geht es somit nicht nur um die mehrdeutigen Motive, sondern um eine Schärfung des Blicks, den der Betrachter auf seine Inszenierungen wirft und der unterschiedlichste Assoziationen zulässt. Das vorliegende Buch ist die erste Monografie zu Stephan Melzl mit zahlreichen Zeichnungen und Gemälden von 1997 bis 2013. Mit Texten von Bernhart Schwenk und Hans-Jürgen Hafner.

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Stephan Melzl, Stephan Melzl

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2014
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