Engpässe in ostdeutschen Fabriken
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Ist die Modernität des Maschinenparks als solche der ausschlaggebende Faktor für die Steigerung der Arbeitsproduktivität, wie vor allem in mittelständischen Fertigungsbetrieben oft angenommen wird? Mallok stellt sich diese Frage vor dem Hintergrund des ostdeutschen Transformationsprozesses im allgemeinen und mit Blick auf die umfangreiche Investitionsförderung in den Neuen Bundesländern im besonderen. Die Erneuerung der Maschinerie hat Leistungssteigerungen in vielen Betrieben der ehemaligen DDR nicht im erhofften Umfang bewirkt; in einer „Matched- Pair“-Gegenüberstellung von je 52 miteinander vergleichbaren Betrieben aus unterschiedlichen Größenklassen, Branchen und Regionen in Ost- und Westdeutschland ermittelt der Autor ein durchschnittliches Produktivitätsniveau von nur 44% in den neuen Ländern. Dieser Rückstand beruht, wie Mallok nachweist, jedoch nur zu einem Teil auf dem technischen Standard der Produktionsanlagen. Denn auf strategisch bedeutsamen Positionen im Fertigungsbereich war schon drei Jahre nach dem Umbruch das westdeutsche Technikniveau weitgehend erreicht; zudem zeigte sich, daß die von einigen Experten vertretene „Schrotthypothese“ nicht generell zutrifft und ein Teil der noch aus DDR-Zeiten stammenden Anlagen sich auch unter Wettbewerbsbedingungen durchaus nutzen läßt, ein anderer Teil kostengünstig auf westdeutschen Standard nachgerüstet werden kann. Mallok belegt, daß der wettbewerbsentscheidende Faktor weniger die Modernität der Technik ist als vielmehr die Art und Weise ihrer Nutzung. Konzepte „intelligenten Technikeinsatzes“ sind das A und O.